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B1: Modalität in Physik und in Metaphysik

Fachliche Zuordnung Theoretische Philosophie
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 288923097
 
Diesem Projekt liegt die These zugrunde, dass modales Schließen einen Platz in der Wissenschaft und im Besonderen in der Physik besitzt:Induktive Schlüsse, die auf modale Konklusionen führen, treten nicht ausschließlich in der Metaphysik auf, sondern sind auch ein Teil der Praxis der Physik. Es gibt wenigstens vier verschiedene Typen modaler induktiver Schlüsse innerhalb der Physik:Aus experimentellen Resultaten wird darauf geschlossen, dass Theorien einer bestimmten Art nicht wahr sein können (Typ 1), während alternative Theorien zu einer gegebenen Standardtheorie als im gleichen Maße wie diese als physikalisch möglich und ihre Gesetze als kontingent betrachtet werden (Typ 2). Zwei weitere Typen modaler Schlüsse betreffen die Fundamentalität bzw. Nicht-Fundamentalität besonderer Strukturen, wie sie aus dem Vorhandensein dieser Strukturen in allen bzw. einigen Modellen einer Theorie folgen(Typ 3) oder sich als Resultat einer Vereinheitlichung von Theorien ergeben (Typ 4).Aus der Perspektive der induktiven Metaphysik müssen die grundlegenden Prämissen metaphysischer Schlüsse kompatibel mit empirischen Tatsachen und niedrigrangigen Theorien sein, während ihre Konklusionen nicht solchen Konklusionen widersprechen dürfen, die durch Schlüsse innerhalb der Physik etabliert wurden. In zwei Fallstudien sollen Beispiele angewandter induktiver Metaphysik analysiert werden, wobei jeweils Einschränkungen zu reflektieren sind, die durch modale Schlüsse innerhalb der Physik auferlegt werden. Die erste Fallstudie betrifft die Herausforderung, die durch Weinbergs Spin 2-Ansatz in der Quantengravitation für den ontologischen Status der Riemannschen Raumzeit entsteht (vgl. Typ 4). Die zweite Fallstudie zielt auf eine Theorie der Naturgesetze, die die minimalen Einschränkungen für eine induktive Metaphysik hinsichtlich der Kontingenz der Gesetze erfüllt (vgl. Typ 2), aber ein besseres Verständnis kausaler Erzwingungsrelationen ermöglicht als Armstrongs Theorie der Naturgesetze.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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