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Kommunikationskonzepte für selbstorganisierende verteilte Kleinstsatellitensysteme

Fachliche Zuordnung Sicherheit und Verlässlichkeit, Betriebs-, Kommunikations- und verteilte Systeme
Förderung Förderung von 2016 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 329050216
 
Erstellungsjahr 2024

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In diesem Projekt haben wir die Kommunikation in und mit Gruppen von Kleinstsatelliten untersucht. Solche Multisatellitensystemen haben einen Paradigmenwechsel in der Satellitentechnik ausgelöst. Die individuellen Satelliten in ihnen sind viel kleiner und wesentlich kostengünstiger als in traditionellen Satellitensystemen, wodurch größere Formationen (in nahe beieinanderliegenden Orbits) oder Konstellationen (in unterschiedlichen, sich ergänzenden Orbits) möglich werden. Beim Entwurf geeigneter Kommunikationsprotokolle zwischen den Satelliten oder für den Datenaustausch von Bodenstationen mit solchen Multisatellitensystemen waren und sind jedoch noch viele offene Fragen offen. Wir haben in diesem Kontext unter anderem zu Wegewahl und Übertragungsplanung beim sogenannten Kontaktplan-Routing beigetragen. Beim Kontaktplan-Routing werden die aufgrund bekannter Orbits vorherbestimmbaren Kommunikationsgelegenheiten für eine Vorausplanung genutzt, in welcher das Zwischenspeichern und schrittweise Weiterleiten der Daten festgelegt wird. Wir konnten dabei deutliche Verbesserungen durch das Einbeziehen von Wissen über die geometrische Konfiguration des Satellitensystems und damit der Eigenschaften des drahtlosen Mediums erreichen. Dabei werden die Wegewahl und die zeitliche Planung der Übertragungen gemeinsam optimiert. Auch besonders effiziente Verfahren zum Übertragen von Messdaten mehrerer Satelliten zur Erde mittels verteilter Quellencodierung sowie von identischen Daten (beispielsweise Software-Updates) von der Erde zu mehreren Satelliten mittels Network Coding konnten wir entwickeln. Einer der konkreten Anwendungsfälle, die im Projekt betrachtet wurden, ist die periodische Übertragung von Positionsnachrichten zur Verfolgung von Transpondern. Solche Verfahren werden beispielsweise in der See- und Luftfahrt genutzt, um die Position von Schiffen beziehungsweise Flugzeugen auszutauschen. Wenn solche Positionsnachrichten von Satelliten erfasst werden sollen, um die Bewegungen zu verfolgen, können zwei oder mehr zeitgleiche Übertragungen von Sendern an unterschiedlichen Stellen der Erdoberfläche den Satelliten erreichen und sich dort gegenseitig stören, auch dann wenn die Sender sehr voneinander entfernt sind und sich ihre Senderadien am Boden aufgrund der Erdkrümmung nicht überschneiden. Unsere Beiträge umfassen neue Techniken, die solche gegenseitigen Störungen ausschließen, und bei denen die Satelliten dennoch rein passive Zuhörer bleiben. Es handelt sich unseres Wissens um das erste Medienzugriffsverfahren, das keinen über die direkte Nachbarschaft hinausreichenden Informationsaustausch erfordert und das trotzdem über eine beliebig wählbare Distanz hinweg zeitgleiche Übertragungen effektiv vermeiden kann.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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