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Neural Mechanisms of Human Safety Learning - Towards New Treatment Strategies for Anxiety Disorders
Antragsteller
Professor Dr. Raffael Kalisch
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychiatrie
Förderung
Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 32909890
Angsterkrankungen stellen eine grosse Belastung für den Patienten und die Gesellschaft dar. Gegenwärtige Therapien sind häufig unbefriedigend. Das Ziel dieses Projekts ist es, durch die Erforschung der neurobiologischen Grundlagen des „Sicherheitslernens“ neue Behandlungsansätze zu schaffen. Sicherheitslernen beschreibt einen Prozess, durch den ein Organismus lernt, dass ein gefürchteter Stimulus weniger bedrohlich ist als erwartet. Dies führt zu einer Abschwächung der durch den Stimulus ausgelösten Angstantwort. In der Psychotherapie wird Sicherheitslernen durch Extinktionstraining und durch das Ersetzen negativer durch positive Gedanken („Reappraisal“) erreicht. Wir betrachten hier den Beitrag der glutamatergen und dopaminergen Neurotransmittersysteme zum Sicherheitslernen in gesunden Normalprobanden, die zu diesem Zweck konditionierte Angstantworten extinguieren oder reappraisen. Währenddessen wird die Aktivität des betrachteten Neurotransmittersystems pharmakologisch verstärkt oder gehemmt. Zudem wird der Einfluss genetischer Normvarianten betrachtet, die die Aktivität eines Neurotransmittersystems beeinflussen. Die zeitgleiche Messung der Hirnaktivierung mittels Funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) erlaubt uns zu bestimmen, wo im Gehirn ein Neurotransmittersystem seinen Einfluss auf das Sicherheitslernen ausübt. Auf der Basis dieser Ergebnisse können klinische Studien in Angstpatienten geplant werden, die untersuchen, wie und ob Sicherheitslernen während Psychotherapie pharmakologisch unterstützt und genetisch vorhergesagt werden kann.
DFG-Verfahren
Emmy Noether-Nachwuchsgruppen