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"Überseeischer Austausch": Die Nachverfolgung globaler Informationsnetzwerke in historischen Zeitungsarchiven 1840-1918

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 329210141
 
Die dramatische Expansion des Zeitungswesens während des langen 19. Jahrhunderts schuf zum ersten Mal eine globale Kultur stark vernetzter Informationsströme. Dennoch wird die Bedeutung der Zeitung immer noch vorwiegend in der Literaturwissenschaft und Geschichtsschreibung der Periode auf nationaler Ebene definiert, und auf praktischer Ebene wird die große Mehrheit von Zeitungen durch Institutionen mit einer nationalen Ausrichtung gesammelt, digitalisiert, und verwaltet."Oceanic Exchanges: Tracing Global Information Networks in Historical Newspaper Repositories, 1840-1914" ("Überseeischer Austausch: Die Nachverfolgung globaler Informationsnetzwerke in historischen Zeitungsarchiven 1840-1914") (OcEx) bringt ein internationales Konsortium komputationell ausgerichteter Zeitungsforschung zusammen, um Muster des Informationsflusses im 19. Jahrhundert über National- und Sprachgrenzen hinweg zu untersuchen und Erkenntnisse aus Korpora digitalisierter Zeitungen verschiedener nationaler Sammlungen zu verknüpfen und verfügbar zu machen.Für Forschung an der Zeitungskultur und Geistesgeschichte des 19. Jahrhunderts bietet OcEx eine neue Perspektive auf die Entstehung eines globalen Informationsnetzwerks und deckt auf, wie sich internationale Entwicklungen im lokal Berichteten spiegelten, z.B. in Form von Nachrichten, Vignetten, Themen der Populärkultur, Gedichten oder Erzählungen. Texte wanderten nun um den Globus und wurde von Sprache zu Sprache übersetzt. Diese von OcEx ermittelten Netzwerke liefern reiche Evidenz für die Wahrnehmung der Welt durch die Leser der Periode, die für eine Reihe von Forschungsgebieten von großem Interesse ist. Computerlinguistik und Visualisierung tragen in OcEx Bausteine bei (die Erkennung und Darstellung von Übersetzung, Paraphrasierungen, Textwiederverwendung etc.), die neuartige Auseinandersetzungen mit großen Textmengen erlauben. Gleichzeitig wirft die Verwendung solcher Methoden grundlegende Fragen im Hinblick auf Gültigkeit und Verlässlichkeit der Analyse auf (z. B. hinsichtlich Fehlern der Schrifterkennung). Schließlich wird OcEx Forschungsergebnisse über Zeitungssammlungen hinweg vernetzen und gemeinsam repräsentieren und damit ein Modell für nationale Bibliotheken und andere Anbieter von Daten für digitale Geisteswissenschaften schaffen.Indem wir die Wege nachzeichnen, auf denen Texte, Themen und Konzepte nationale und sprachliche Grenzen überschreiten, durchbricht das Projekt die konzeptuellen, institutionellen und politischen Barrieren, die bisher das Potential der digitalen Geisteswissenschaften begrenzt haben. Dazu bringen wir Zeitungsexperten aus verschiedenen Ländern und Disziplinen zu gemeinsamen Fragen zusammen: Wir illustrieren die globalen Verbindungen zwischen den Zeitungen des 19. Jahrhundert, die typischer Forschung entlang nationaler Linien verborgen bleiben und machen diese interaktiv explorierbar.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Finnland, Großbritannien, Mexiko, Niederlande, USA
 
 

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