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Kompakte Hofhäuser für nachhaltige Siedlungen hoher Dichte - Typologie und Neuentwicklung von Hofhäusern mit Niedrigst- oder Plusenergie-Standard
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Jan Cremers
Fachliche Zuordnung
Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung
Förderung von 2016 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 329318712
Das geplante Forschungsprojekt beschäftigt sich in einer Neuinterpretation mit dem Gebäudetypus des Hofhauses für nachhaltige urbane Strukturen hoher Dichte. Das Hofhaus verfügt zwar über eine jahrtausendealte Tradition und eine große Bandbreite an Ausprägungen, wurde aber im Rahmen der Nachhaltigkeitsdebatte im Vergleich zu anderen vorherrschenden Gebäudetypen nicht adäquat weiterentwickelt.Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Urbanität der Zukunft genügt es nicht, verbreitete Lösungen technisch zu optimieren, sondern es bedarf einer systematischen und interdisziplinären Entwicklung neuer und leistungsfähiger Gebäudetypen in Kombination mit explizit dafür entwickelten urbanen Strukturen. Zielsetzung und weiterführender Beitrag unter Ausnutzung der aktuellsten Erkenntnisse und Techniken ist dabei ein neuartiger Typus, der als "kompaktes" Hofhaus bezeichnet wird. Dieser kann im Gegensatz zu üblichen "extrovertierten" Gebäudetypen die Anforderungen an Schutz / Privatsphäre (im Innen- wie Außenbereich) mit hoher urbaner Dichte in Einklang bringen. Deshalb kann der aufwändige Entwicklungs- und Optimierungsprozess nicht als übliche Planungsaufgabe in der freien Wirtschaft von Stadtplanern und Architekten geleistet werden. Die hier beantragte Forschung ist nun die zweite Stufe eines übergeordneten Projektes mit dem Ziel, allgemein gültige Lösungsstrategien und Typologien für das Kompakte Hofhaus zu entwickeln. Neben einer Vertiefung des energetischen Potenzials der Einzelgebäude, dabei sei besonders die Thematik des Mikroklimas der Höfe genannt, soll explizit der Frage nachgegangen werden, bis zu welchem Umfang und auf welche Weise (Technologie, Bauprozess) sich Kompakte Hofhäuser mit nachwachsenden Rohstoffen / Holz sinnvoll und wirtschaftlich realisieren lassen. Ergänzend zu Stufe 1 wird dem Komplex der Akustik und des Schallschutzes noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt, besonders vor dem Hintergrund einer angestrebten Verwendung von Holz als konstruktivem Werkstoff, aber auch um mittels systematischer Untersuchungen die bisherigen qualitativen Erkenntnisse und Lösungsstrategien mit konkreten Daten und Kennwerten zur Sicherstellung der Privat- und Ungestörtheit des Aufenthaltes der Bewohner im Innen- und Außenraum belegen zu können.Mit Planbeispielen konkreter urbaner Situationen (z.B. Neckarpark in Stuttgart) sollen all die o.g. Schwerpunkte im Kontext des Quartiers und seinen direkt und indirekt angrenzenden Stadträumen betrachtet werden. Dabei soll auch der interessanten Fragestellung nachgegangen werden, wie bestehende typische monofunktionale Vorstadtsiedlungen mit singulärer Bebauung (z.B. ein- bis dreigeschossige Wohnhäuser als Einzel- oder Doppelhäuser) schrittweise in urbane Strukturen hoher Dichte mittels Kompakter Hofhäuser konvertiert werden können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen