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Band VI. Die einheimische Toponomie des antiken Hispanien
Antragsteller
Dr. Michael Koch
Fachliche Zuordnung
Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Alte Geschichte
Alte Geschichte
Förderung
Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 329433908
In der Forschungsgeschichte der letzten hundertfünfzig Jahre hat die Frage nach den untergegangenen Sprachen, die von den uns erhaltenen und ausreichend bezeugten Sprachen in der Alten Welt überlagert worden sind, einen erheblichen Anteil an den Bemühungen der Historiker, Philologen und Sprachwissenschaftler gefunden. Angeregt wurde dieses Interesse einerseits durch die bei antiken Historikern und Ethnographen allgegenwärtige Vorstellung von uralten, den zeitgenössischen Völkern voraufgegangenen Völkern:die Pelasger in Griechenland, die Sicaner in Sizilien, die Opiker in Kampanien, die Ligurer entlang der Mittelmeerküste zwischen Rom und den Pyrenäen oder gar in ganz Westeuropa. Andererseits weckte es die Neugier der von der Indogermanistik dominierten Sprachwissenschaft des 19. und frühen 20. Jahrhunderts zu erfahren, wie die Träger indoeuropäischer Sprachen sich von einem kleinen Zentrum aus — irgendwo in Mittel- oder Osteuropa, niemand weiß es — in ihre historischen Herrschaftgebiete ausgedehnt haben, und wie sie dabei überall (außer in der „Urheimat") andere, autochthone Sprachen überlagert haben, die dann ihrerseits für allerlei Differnzierungserscheinungen in den indoeuropäischen Einzelsprachen verantwortlich gemacht werden konnten. Die mediterranen Halbinseln — Griechenland, Italien, Spanien und Portugal — erwiesen sich als geradezu klassische Manövergebiete für derartige Unternehmungen mit allen ihren Überzeugungen, Kontroversen und Enttäuschungen.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen
