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Holzkohleproduktion in subsaharischen Trockengebieten: Der umkämpfte Fuelscape in Central Pokot, Kenia

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2016 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 329563614
 
Holzkohle zählt zu den stark kommerzialisierten und gleichzeitig kaum regulierten Energierohstoffen im subsaharischen Afrika. Während sie zum Kochen, Heizen und in der Kleinindustrie weite Verbreitung findet, sind die kleinräumigen Umweltauswirkungen der Produktion dieses Energieträgers und deren Konsequenzen für Existenzsicherungsstrategien lokaler Bevölkerungsgruppen kaum bekannt. Dieses Forschungsdefizit wird durch eine breite ablehnende Haltung gegenüber Holzkohleproduktion verstärkt, die von Vielen als wesentliche Ursache für Entwaldung bzw. ländliche Armut und Degradationserscheinungen angesehen wird. Die Frage nach dem Nexus zwischen Holzkohleproduktion und Walddegradation scheint jedoch weitaus komplexer zu sein. So deuten jüngere Studien darauf hin, dass die Entnahme von Biomasse aus einer bereits degradierten Baumsavanne im Rahmen effektiver Bewirtschaftungsmaßnahmen durchaus nachhaltig sein kann. In den Produktionsgebieten sind physio-geographische und ökologische Dynamiken daher nicht vorgegeben, sondern kommen im Kontext (diskursiver) Praktiken und Aushandlungsprozesse zwischen zahlreichen Akteuren zum Tragen. Aus diesem Grund rahmt unser Projekt den holzkohleproduzierenden Sektor als fuelscape im Sinne einer umkämpften Energielandschaft die sich durch diverse materielle und diskursive Aspekte auszeichnet. Unser methodischer Ansatz integriert Fernerkundungstechniken mit empirisch gestützten sozialwissenschaftlichen Analysen auf unterschiedlichen räumlichen und zeitlichen Maßstabsebenen. Auf diese Weise versuchen wir zu einem vertieften Verständnis der Mensch-Umwelt-Interaktionen zu gelangen, durch die fuelscapes permanent (trans-)formiert werden. Derzeitige Ansätze inklusive der grundlegenden Paradigmen zur Erfassung und Überwachung von Degradationsprozessen in den Trockengebieten des subsaharischen Afrikas werden kritisch hinterfragt und weiterentwickelt, um damit zu einer entwicklungspolitischen und wissenschaftlichen Neubewertung der Holzkohleproduktion beizutragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Dr. Christoph Bergmann
 
 

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