Detailseite
Projekt Druckansicht

Transnationale Kommunikationsgeschichte des Völkerbundes in der Zwischenkriegszeit (1920-1938). Institutions-, Professions- und Öffentlichkeitssphäre des Völkerbundjournalismus im Mehrländervergleich

Fachliche Zuordnung Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 329640267
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das zwischen Projekt zur Kommunikationsgeschichte des Völkerbundes ist das erste umfassende Projekt zu diesem Forschungsgegenstand, das genuin aus der Kommunikationswissenschaft heraus bearbeitet wurde. Der Forschungsstand wird bisher durch politikwissenschaftliche und historische Forschungen bestimmt. Erforscht wurde der sogenannte „Völkerbundjournalismus“ mit Blick auf a) eine Kollektivbiografie der beim Völkerbund akkreditierten internationalen Journalisten und Journalistinnen aus Tagespresse und Agenturjournalismus, b) Funktionen, Abläufe, Rollen und Selbstverständnis der Informationssektion des Völkerbundes, die nach Innen, in die Organisation und nach Außen, an die Journalist:innen und die Weltöffentlichkeit kommunizierte sowie c) die deutsche Presseberichterstattung in der Presse der SPD (Tageszeitung Vorwärts) über den Völkerbund. Zu c) wurde ein umfassendes Codebuch für standardisierte Inhaltsanalysen entwickelt und der Fachöffentlichkeit vorgestellt, dass sich auch auf andere Presseorgane der Zeit in anderen Ländern transferieren lässt. Übergreifend wird deutlich, dass das zentrale Projekt einer „Open Diplomacy“, das der Völkerbund verfolgte, nur teilweise erreicht wurde. „Open Diplomacy“ als Ziel einer neuen transparenten Diplomatie war ein strategisches Narrativ des Völkerbundes, dass gleichwohl empirische Evidenz in der internen wie externen Kommunikation entfaltete und die Pressearbeit der Informationssektion maßgeblich mitbestimmte. Gleichwohl geriet die Transparenz der ersten Internationalen Organisation an ihre Grenzen: insbesondere zu den Sitzungen des Völkerbundrates hatten weder die Journalist:innen noch die Public Relations Officers der Informationsabteilung systematisch direkten Zugang. Das Projekt erbringt Ergebnisse für die transnationale Kommunikatorgeschichte, die die „Ko-Evolution“ (Schönhagen/Meissner 2016) von Journalismus und PR im Umfeld des Völkerbundes aufzeigen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung