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Belastungseinschätzung mittels der Erstellung einer Wahl-basierten relativen Rangordnung

Fachliche Zuordnung Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung Förderung von 2017 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 321137804
 
Invasive neurowissenschaftliche Grundlagenforschung ist ein Kernansatz der systemischen und kognitiven Neurowissenschaften, gehört aber auch zu den Bereichen von Tierversuchs-basierter Forschung die von besonders viel öffentlicher Sorge um das Wohlergehen der Versuchstiere und die Schwere ihrer Belastung begleitet sind. Ziel dieses Projektes ist es, ein Wahl-basiertes System der Erhebung relativer Präferenzen zwischen Versuchsbedingungen zu testen, ergänzend zu weiteren in unserem Labor entwickelten verhaltensbasierten und physiologischen Ansätzen zur Einschätzung der Belastung nicht-humaner Primaten (Rhesusaffen) in Tierversuchen. Damit wollen wir bewerten, wie Rhesusaffen die relative subjektive Belastung durch verschiedene Aspekte experimenteller Prozeduren, Haltungsbedingungen und sozialer Gegebenheiten wahrnehmen. Die Einbeziehung der Perspektive des individuellen Tieres in dessen Tierwohlbewertung stellt einen kritischen (wenn nicht sogar den wichtigsten) Schritt in der Belastungseinschätzung dar, ein Schritt der in den momentan angewandten Bewertungssystemen fehlt. Während der ersten Förderperiode haben wir einen Präferenztest entwickelt welcher eine Belastungseinschätzung verschiedener (experimenteller) Abläufe auf individueller Basis zulässt, haben das Phänomen des „Attentional Bias“ angewandt um Änderungen des emotionalen Zustands aufgrund einer langanhaltenden Anästhesie zu messen, indirekte Herzraten-Messungen als nicht-invasive Methode zur physiologischen Stressbestimmung bei Rhesusaffen entwickelt (Photoplethysmographie) und begonnen, Infrarot-Thermographie als Methode zum Wund-Monitoring zu validieren. In der zweiten Förderperiode planen wir den entwickelten Präferenztest anzuwenden, um eine Vielzahl verschiedener Prozeduren (experimentell, haltungsbedingt, soziale Gegebenheiten) miteinander zu vergleichen und in eine gemeinsame Rangordnung zu überführen. Diese Rangordnung soll mittels nicht-invasiver physiologischer Stressindikatoren kreuzvalidiert werden. Des Weiteren planen wir die Methode der Infrarot-Thermographie in Bezug auf ihre Vorhersagekraft auftretender Wundentzündungen zu untersuchen. Durch die Ergebnisse dieses Projektes werden wir die Bemühungen unserer Arbeitsgruppe um eine Belastungsreduktion auf solche Prozeduren richten können, die von den Rhesusaffen als am meisten belastend empfunden werden.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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