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Stärkung der Evidenzbasierung für die Belastunsbewertung von Versuchstieren durch systematische Literaturanalysen

Fachliche Zuordnung Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Biologie des Verhaltens und der Sinne
Tiermedizin
Förderung Förderung seit 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 321137804
 
Systematische Literaturreviews (SRs) ermöglichen eine transparente und reproduzierbare Identifikation und Analyse aller relevanten Publikationen zu einem bestimmten Thema. Während SRs in der klinischen Forschung weit verbreitet sind, werden sie in der tierbasierten Forschung nach wie vor relativ selten durchgeführt. In der vorangegangenen Förderperiode haben wir zusammen mit der Forschungsgruppe wesentlich zur Methodenentwicklung für SRs zu tierexperimentellen Studien beigetragen und diese Methoden in zahlreichen SRs zur Belastungseinschätzung eingesetzt. Da die experimentellen Studien des Konsortiums nur eine begrenzte Anzahl von Eingriffen, Versuchsanordnungen, Einrichtungen sowie Tieren, Stämmen und Altersgruppen analysieren können, sind SRs entscheidend, um verbleibende Wissenslücken zu schließen. Die bisher durchgeführten SRs ergänzten den Erkenntnisgewinn z. B. durch Literaturdaten über Kortikosteron, Wühlverhalten, Nestbauverhalten sowie Grimace scales bei Mäusen und Ratten. In der dritten Förderperiode werden wir das hohe Maß an Evidenz, das durch SRs generiert werden kann, weiter nutzen, um eine umfassende Validierung von Methoden für die Belastungsbeurteilung zu ermöglichen. Wir werden dabei verschiedene Parameter (z.B. Kortikosteron, Körpergewicht) sowie klinische Scores analysieren anhand der einschlägigen Literatur, die im Rahmen der FOR 2591 für frühere SRs systematisch gesammelt wurde. Um die Primärdaten effektiv zu erweitern, müssen verschiedene Herausforderungen bei der Durchführung von SR im Bereich der Belastungseinschätzung bewältigt werden. Dazu werden wir (Kombinationen von) Proxy-Parametern testen, um mit dem mangelhaften Reporting zur Belastungsbewertung in Publikationen umzugehen. Zudem werden wir wegen der ebenfalls schlechten Indizierung der Belastungsbeurteilung in den großen Literaturdatenbanken (Embase, PubMed) Strategien für Stichprobenverfahren hinsichtlich ihrer Effizienz und Abdeckung testen und vergleichen. Außerdem werden wir die Effizienz und Genauigkeit von künstlicher Intelligenz (Screening-Priorisierungsalgorithmen) ermitteln, um den Arbeitsaufwand für das Screening einer großen Anzahl von Referenzen zu verringern. Zusätzlich werden zwei ausgewählte Fallstudien zu Erkenntnissen über die Belastung im Zusammenhang mit Futter- und Wasserrestriktion und Blutentnahmeverfahren führen. Weiterhin werden wir zu allen SRs im Konsortium beitragen, um die experimentellen Daten zu untermauern. Durch diese Strategien wird P16b die Data-Science-Ansätze zur Validierung von Parametern und Methoden, die von der FOR 2591 entwickelt wurden, ergänzen. Die Erfassung entsprechender Informationen zu weiteren Modellen und Studien außerhalb der FOR 2591 ist von entscheidender Bedeutung, um allgemein anwendbare Empfehlungen für eine evidenzbasierte Belastungseinschätzung zu formulieren.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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