Detailseite
Projekt Druckansicht

Mortalität und assoziierte Merkmale bei einer Erwachsenenbevölkerung mit psychischen Störungen

Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 329858602
 
Der Stand der Forschung zeigt, dass psychisch kranke Menschen früher versterben als psychisch gesunde. Begrenzt ist das Wissen dadurch, dass die epidemiologischen Studien keine moderne standardisierte Diagnostik nutzten, dass differenzierte Informationen zu gesundheitsriskantem Verhalten fehlen, insbesondere zu Tabakrauchen und Alkoholkonsum, dass Befunde zu somatoformen Störungen fehlen und dass Wissen zur Inanspruchnahme psychiatrischer und weiterer medizinischer Versorgung in Bezug auf Mortalitätsrisiken fehlt. Daher umfassten zwei Vorarbeiten der Antragsteller erstens eine Basiserhebung mit standardisierter psychiatrischer Diagnostik nach DSM-IV sowie ICD-10 in einer Zufallsstichprobe von 4075 Personen der 18- bis 64-jährigen Bevölkerung einer norddeutschen Region im Jahr 1996. Die zweite Vorarbeit hatte die Prüfung der Mortalität unter denjenigen in der Stichprobe zum Inhalt, die als jemals im Leben alkoholabhängig in der Basiserhebung diagnostiziert worden waren. Die zweite Vorstudie belegt die Realisierbarkeit des Vorhabens. Seine Ziele lauten, erstens die Mortalitätsraten pro einzelner Diagnose innerhalb dreier Gruppen - Personen mit Störungen durch psychotrope Substanzen, affektive Störungen, somatoforme Störungen - 20 Jahre nach der Erstuntersuchung zu bestimmen. Zweitens werden lebende mit verstorbenen Personen inklusive Überlebenszeit seit der Basiserhebung verglichen hinsichtlich einzelner Merkmale des Tabakrauchens und Alkoholkonsums. Drittens wird geprüft, ob die gleiche Lebenszeitexposition gegenüber Tabakrauch mit oder ohne Tabakabhängigkeit zu unterschiedlichen Mortalitätsrisiken führen kann. Viertens werden Mortalitätsrisiken bei somatoformen Störungen in Vergleich zur Bevölkerung ohne eine dieser Diagnosen analysiert. Fünftens wird die Inanspruchnahme psychiatrischer und anderer medizinischer Versorgung bis zur Basiserhebung untersucht in Bezug auf das Mortalitätsrisiko bei einzelnen psychischen Störungen. Das Arbeitsprogramm umfasst die Prüfung des Vitalstatus, d. h. ob die jeweilige in der Basisuntersuchung befragte Person im Jahr 2016 lebt. Falls sie verstarb, werden aus den Todesbescheinigungen Sterbedatum und Diagnosen von Erkrankungen erhoben, die zum Tode beigetragen oder ihn unmittelbar herbeigeführt haben. Die Arbeiten umfassen insbesondere Adressrecherchen sowie Publikationstätigkeiten zu allen einzelnen Zielen der Studie.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung