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Vom Handwerk zur Industrie - Wandlungsprozesse und Krisendiskurs im städtischen und ländlichen Textilgewerbe Augsburg/Ostschwabens zwischen 1750 und 1850

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 33053337
 
Nach einer inzwischen 25-jährigen Debatte um die sog. Proto-Industrialisierung, die den Übergang von der vormodernen zur industriellen Lebenswelt in Gewerbelandschaften als längerfristigen Wandel begreift, werden bei der regionalen Differenzierung trotz langfristiger Kontinuitäten immer mehr auch die Brüche sichtbar, die deren Beteiligte erheblich belasteten und die sie mehr oder weniger stark als ¿Krisen` erlebten. Während die bisherige Forschung mit ihren vorherrschend statistisch-strukturellen Untersuchungsmethoden die damit verbundenen Erfahrungen oder gar bewußt reflektierten Veränderungen kaum thematisiert hat, ist es das Ziel des Projekts, einer Verschränkung dieser beiden Perspektiven genauer nachzugehen: Zum einen die strukturellen Wandlungsprozesse von Haushalt, Arbeit und Familie komplementär in Stadt und Land selbst differenziert zu erfassen, zum anderen auf die damit verbundenen mentalitätsgeschichtlichen Dimensionen möglicher Reaktionen in der Spannbreite von der ¿kollektiven Auflehnung` bis zur ¿stummen Resignation` zu beziehen. Als Untersuchungsbereich bietet sich das Beispiel einer auch europäisch bedeutsamen Textillandschaft wie Ostschwaben mit seinem Zentrum Augsburg insofern an, als das seit Jahrhunderten in einem komplexen arbeitsteiligen System zwischen Stadt und (Um-)Land entwickelte protoindustrielle Gewerbe und Manufakturwesen nahtlos in die Frühindustrialisierung überging und damit einer der Fälle einer Kontinuität vorzuliegen scheint.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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