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Abschluss der Ausgrabung der römischen Bibliothek von Nysa am Mäander

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung in 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 33176705
 
In Nysa am Mäander (bei Sultanhisar/Türkei) lag die einzige noch nicht ausgegrabene Ruine einer antiken Bibliothek. Der türkische Grabungsleiter von Nysa, Prof. Dr. Vedat Idil (Ankara) hatte den Antragsteller mehrfach dazu aufgefordert, innerhalb seiner Grabung mit einer deutschen Mannschaft den Bau aufzudecken und zu untersuchen. Dank der Unterstützung der Gerda Henkel-Stiftung war dies von 2002 bis 2005 möglich. Eine unumgängliche letzte Kampagne 2006 muss aber nun von anderer Seite finanziert werden. Die wichtigsten Ergebnisse: Ein hadrianisch (ca. 120-140 n. Chr.) datierbarer querrechteckiger Saalbau vom Typus Celsusbibliothek in Ephesos (sogar wie dort mit kostbarem Stiftersarkophag!) ist neben den üblichen Wandschränken mit einer von drei Seiten begehbaren Exedra und mit Obergeschoss- Gewölben versehen, die neben dem Bibliothekszweck auf eine Funktion als Archivgebäude und Gerichtssaal hindeuten. Der Bau behielt nach einem erdbebenbedingten spätantiken Umbau (wohl Ende 4. Jh. n. Chr.) diese Funktion, war aber in mittelbyzantinischer Zeit (ca. 10. Jh. n. Chr.) endgültig zerstört, als sich in der Vorhalle zwölf Gräber ansiedelten, welche die Nähe des offenbar für ein Heiligengrab gehaltenen Stiftersarkophags suchten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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