Untersuchungen zur Beckenmorphologie und zu den Sediment-Eintragspfaden des Donggi Cona, nordöstliches Tibet Plateau, China
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Im Rahmen des Projektes wurde eine umfangreiche Feldkampagne am Donggi Cona, nordöstliches Tibet Plateau durchgeführt. Neben Tiefenvermessungen des 300 km2 großen Sees, erweitert durch sedimentseismische Untersuchungen zur Erfassung der Beckenfüllung wurden geomorphologische Aufnahmen und Einmessungen von Terrassen und fossilen Uferlinien vorgenommen. Oberflächenbeprobungen sowie limnologische Untersuchungen ergänzten das Programm. Die Untersuchungen zeigen, dass die Beckenmorphologie durch tektonische Bewegungen entlang der Kunlun Sutur beeinflusst ist. Eine Pull-apart- Entwicklung ist durch Grabenbildung in westliche Teil des See nachweisbar. Mindestens 3 subaquatische Terrassenniveaus sowie glaziofluviale Deltabildungen weisen auf tektonisch und klimatisch gesteuerte Wasserhaushaltsänderungen hin. Der östliche Beckenbereich des Sees wird durch Sedimenteintrag aus den Zuflüssen geprägt. Unterschiede in der Mineralogie der Sedimenteinträge erlauben eine Zuordnung zu unterschiedlichen Liefergebieten. Der See ist heute ein hydrologisch offenes Süßwassersystem mit extrem klarem, kalkreichem Wasser, das im Sommer einer Vollzirkulation unterliegt. Die im Antrag formulierten Forschungsziele sind im wesentlichen erreicht und sogar durch zusätzliche Untersuchungen erweitert worden.