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"Freier" Dienstvertrag in Deutschland
Antragsteller
Professor Dr. Thorsten Keiser
Fachliche Zuordnung
Grundlagen des Rechts und der Rechtswissenschaft
Förderung
Förderung von 2006 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 33484262
In diesem Projekt soll die Frage nach den konkreten rechtlichen Instrumenten zur Gewährleistung der Autonomie des einzelnen Arbeitnehmers mit Blick auf das 18. und 19. Jahrhundert, der Entstehungszeit modernen Privatrechts, in den Vordergrund gestellt werden. Wenig beachtet wurde bislang, dass den meisten Dienstverhältnissen in Deutschland wesentliche Autonomiepotentiale fehlten, jedenfalls bis 1869, teilweise auch darüber hinaus. Obwohl Arbeitsverhältnisse seit dem späteren Naturrecht in der Regel formal nicht mehr durch Status, sondern durch individuelle Willensentschlüsse konstituiert wurden, berührten Verletzungen arbeitsvertraglicher Pflichten durch Arbeitnehmer nicht nur relative, zwischen Vertragsparteien bestehende Schuldrechtsbindungen, sondern forderten den öffentlichen Strafanspruch des Obrigkeitsstaats heraus und aktivierten nicht selten seine polizeilichen Sanktionsmechanismen. Die Ersetzung dieses Systems durch ¿freie Dienstverhältnisse als rechtlichen Interaktionsrahmen prinzipiell gleicher Vertragspartner und Marktteilnehmer soll hier im ideen-, wirtschafts- und sozialgeschichtlichen Kontext analysiert werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen