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Kurz- und Langzeiteffekte einer kulturspezifischen Selbstaffirmationsintervention zur Verbesserung der schulischen Anpassung von Jugendlichen mit Migrations- und Flüchtlingshintergrund

Antragstellerin Professorin Dr. Linda Juang
Fachliche Zuordnung Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 335746752
 
In diesem Projekt wird untersucht, ob eine kurze Selbstaffirmationsintervention eine Verringerung der schulischen und sozioemotionalen Anpassung unter akkulturativem Stress, wie z.B. im Zuge von Diskriminierungserfahrungen, abpuffern kann. Wir konzentrieren uns dabei auf Jugendliche mit Migrations- und Flüchtlingshintergrund, speziell diese mit türkischem, syrischem und Aussiedler-Hintergrund (aus der ehemalige Sowjetunion). Diese drei Gruppen repräsentieren neuzugezogene sowie etablierte Migrantengruppen, die vermutlich ein unterschiedliches Maß an akkulturativem Stress erleben. Unsere Arbeit baut auf zentrale Vorarbeiten in drei Forschungsgebieten auf: akkulturativer Stress, Selbst-Affirmationstheorie und Selbstbestimmungstheorie. Auf dieser Grundlage untersuchen wir, ob eine schriftliche Selbstaffirmationsintervention das Erleben von sozialer Eingebundenheit, Kompetenz und Autonomie stärken und so die schulische und sozio-emotionale Anpassung von Jugendlichen mit Migrations- und Flüchtlingshintergrund fördern kann. Vorherige Studien haben lediglich untersucht, wie schriftliche Selbstaffirmationsinterventionen die soziale Eingebundenheit und dadurch schulische Leistungen fördern. In unserer Studie möchten wir untersuchen, ob diese Art der Intervention auch die anderen beiden motivationsförderlichen Komponenten der Selbstbestimmungstheorie, Autonomie- und Kompetenzerleben, stärkt, und so zu einer besseren schulischen und sozioemotionalen Anpassung führt. Außerdem überprüfen wir, ob die Intervention für manche Gruppen effektiver ist als für andere. Weil die Effekte von schriftlichen Selbstaffirmationsinterventionen stärker sind, wenn sie während einer sensibleren Übergangsphase durchgeführt werden, erwarten wir stärkere Effekte für neuere Migrantengruppen (syrischer Hintergrund) als für bereits etablierte Gruppen (türkischer und Aussiedler-Hintergrund) oder deutsche Jugendliche ohne Migrationshintergrund. Für die geplante Längsschnittstudie planen wir, insgesamt 600 Jugendliche zu Beginn ihres ersten Jahres in der Sekundarschule (i.e., nach einem weiteren Übergang) in einer kulturell vielfältigen Großstadt in Deutschland zu rekrutieren. Die Studie stellt eine wichtige Gelegenheit dar, um Jugendlichen aus neueren und etablierten Migrantengruppen eine Intervention zu bieten, die leicht umsetzbar ist und bereits erfolgreich zu einer Reduktion der Leistungsunterschiede zwischen Schülern der kulturellen Mehrheit und Minderheiten in den USA beigetragen hat. Die Befunde werden einen wichtigen Beitrag leisten, um bisherige Erkenntnisse in den drei zuvor gelisteten Gebieten zu ergänzen. Insbesondere können die Befunde zu einer Erweiterung der Selbstaffirmationstheorie beitragen, indem zusätzliche Wirkmechanismen von Selbstaffirmationsinterventionen identifiziert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Belgien, Türkei, USA
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Maja Schachner
 
 

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