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Identifikation, Validierung und Charakterisierung neuer Autoantigene der chronisch inflammatorischen demyelinisierenden Polyneuropathie (CIDP)

Antragsteller Dr. Christian Moritz
Fachliche Zuordnung Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 336225839
 
Ziel meines Projekts ist es, Autoantigene im Blutserum von Patienten mit der neuronalen Autoimmunkrankheit namens chronisch inflammatorsische demyelinisierende Polyneuropathie (CIDP) zu identifizieren. Patienten mit dieser Krankheit leiden unter fortschreitender Gliederschwäche, Störungen der Bewegungskoordination (Ataxie), fehlendem oder verringertem Dehnreflex und dem Empfinden von Kribbeln oder Brennen (Parästhesie). Die Identifikation der Autoantigene dieser Krankheit wird deren Diagnose, Behandlung und Verständnis verbessern. Kürzlich erschienene Studien scheiterten daran, Antigene für die meisten Patienten zu finden. Dies lag entweder am eingeschränkten Ansatz - gezielte Suche eines ausgewählten Proteins - der das betrachtete Protein nur in seltenen Untergruppen von Patienten identifizierte. Oder interessante, aber schwer zugängliche Proteine gingen schon während der Probenpräparation verloren. Um diese Probleme anzugehen, werde ich zwei bewährte ungezielte Ansätze verwenden, um neue, vielleicht unerwartete Antigene zu finden. Zudem habe ich Vorexperimente durchgeführt, um die Probenpräparation und Elektrophorese anzupassen. So verbesserte ich die Zugänglichkeit und Auflösung von hartnäckigen schweren Proteinen, wie sie an einer wichtigen Zielregion der Krankheit, dem Ranvier-Schnürring, zu finden sind. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass mein Projekt innovative und originelle Verbesserungen beinhaltet, welche es ermöglichen, das/die fehlende(n) Antigen(e) zu finden. Mein Zugang zur örtlichen Biobank mit Hunderten wertvoller Serumproben vervollständigt die Machbarkein meines Projekts. Der erste Schritt - die Identifikation - beinhaltet (1) Immunpräzipitationen mit humanen Serum-Antikörpern zum Isolieren der entsprechenden Antigene aus Nervengewebe von Ratten und Rindern, sowie (2) 1D+2D Proteinelektrophorese neuronaler Proteine, mit anschließender Inkubation von humanem Serum. Beide Ansätze verwenden hoch-sensitive Massenspektrometrie, um die gebundenen Antigene zu identifizieren. Durch geeignete statistische Methoden werde ich Kandidatenproteine isolieren, die in der Patientengruppe vorkommen, nicht aber in der Kontrollgruppe (sowohl gesunde Kontrollen als auch Patienten mit anderen neurologischen Krankheiten). Mittels enzymgekoppelter Immunabsorptionstests (ELISA), zellbasierten Tests und Immunblots werde ich interessante Kandidaten validieren und ihre Sensitivität und Spezifität als Biomarker bestimmen. Mein Projekt wird dabei helfen, die Rolle von Autoantigenen in der Pathophysiologie der CIDP zu verstehen und wird neue Biomarker liefern, welche die Diagnose und Behandlung dieser Krankheit verbessern. Außerdem erweitere ich meine Fähigkeiten in einem komplett neuen wissenschaftlichen Feld, der medizinischen Forschung, und erlerne wichtige Methoden, die für jegliche antikörperbezogene Autoimmunkrankheiten verwendet werden. Dadurch wird zukünftig auch die medizinische Forschung in Deutschland von meiner erlangten Expertise profitieren.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Frankreich
 
 

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