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Historische Landschaft - Kunstlandschaft? Der Oberrhein im späten Mittelalter

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2006 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 33749433
 
Der Band gibt die Vorträge der Reichenauer Tagung des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte wieder, die unter der Leitung von Peter Kurmann, Fribourg, und Thomas Zotz, Freiburg, vom 30. März bis 2. April 2004 veranstaltet wurde. Die Tagung diente dem Ziel, am Beispiel eines begrenzten Raumes, hier der mittelalterlichen Landschaft am Oberrhein, den in der Kunstgeschichte seit längerem geläufigen, aber auch umstrittenen Begriff der Kunstlandschaft zu thematisieren und auf den Prüfstand zu stellen. Da die historischen Rahmenbedingungen für die Beurteilung der im Raum produzierten Kunst und ihrer Träger unabdingbar erscheinen, wurden historische und kunsthistorische Beiträge kombiniert und im interdisziplinären Gespräch diskutiert. Eingeleitet seitens der Herausgeber von kunsthistorischer und von historischer Warte, bietet der Band nach dem externen Beispiel der Kunstlandschaft (?) Alpen die Aufarbeitung der zentralen Begriffe ,Historische Landschaft' und ,Kunstlandschaft' in ihrer Genese und in ihrer Anwendung auf das Oberrheingebiet. Beiträge über dessen Rolle als Wirtschaftsregion und über dessen kirchliche Strukturen und geistlichen Kräfte stecken den allgemeinen Rahmen ab, bevor am Thema der gotischen Baukunst am Oberrhein das Problem der Kunstlandschaft erörtert wird, wie dies auch in einem Beitrag über die hiesige mittelalterliche Skulptur geschieht. Zwei Aufsätze zur städtischen Gesellschaft und insbesondere zu den Zünften profilieren den Oberrhein als Städtelandschaft, während mit den Herren von Mörsberg/Morimont eine wichtige, im Dienst der Habsburger stehende elsässische Adelsfamilie des späten 15. und frühen 16. Jahrhunderts zur Sprache kommt. Die unbestreitbare zentralörtliche Funktion von Straßburg kommt in einem weiteren kunsthistorischen Beitrag zur Geltung. Die Zusammenfassung bündelt die Ergebnisse der Beiträge und die lebhafte Diskussion zwischen den Disziplinen und macht ein eigenes Angebot zu der Suche nach Merkmalen von historischen Landschaften und Kunstlandschaften, die als Herausforderung an die Fächer und an das interdisziplinäre Gespräch zu gelten hat.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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