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Konversionen historischer Textilindustriekomplexe in europäischen Städten: Eine Typologie städtebaulicher Strukturen von Textilindustriekomplexen und best-practice zur Erhaltung und Weiterentwicklung derselben bei Konversionen.

Fachliche Zuordnung Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Förderung Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 338539858
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das DFG-Projekt sollte die architektonisch-denkmalpflegerische Praxis der Konversion historischer Textilindustriekomplexe im Kontext von Stadtbaugeschichte, der Bau- und Nutzungsgeschichte einschließlich der Konversion untersuchen. Das Vorhaben verfolgte zwei Ziele: Erstens, eine Typologie zu erarbeiten, die die städtebaulichen Strukturen dieser Komplexe erfasst und zweitens, gute Praxis in der Erhaltung und Konversion zu ermitteln. Die vergleichende Analyse der 24 Komplexe in Europa zeigt eine Typologie von vier zentralen Typen (nach der englischsprachigen Publikation: urban block, flagship composition, additive structure, production hall), die sowohl durch die städtebauliche Entwicklung und Kontextualisierung geprägt sind wie durch technologische Veränderungen der Produktion und architektonischem Gestaltungswillen. Die Bewertung von guter Praxis enthält wichtige Aspekte der Denkmalpflege (Erhaltung der denkmalwerten Substanz, Dokumentation) wie der Architektur (gestalterische Qualität der Interventionen) und divergiert leicht entsprechend zu unterschiedlichen Planungskontexten, z. B. in Deutschland und England. Gute Praxis der Konversion konnte identifiziert werden, wobei auch an Fallbeispiele einige Kritikpunkte zu diskutieren waren, insbesondere der Abriss von Shedhallen und untergeordneten Gebäuden. Besondere Architekturen, gerade auch die sogenannten flagship compositions stärken die räumliche Identität dieser Orte im Stadtraum. Pragmatische (Um-)Nutzungsperspektiven sind bei den urban blocks vielfach Wohnungen. Bei den großen Komplexen empfehlen sich Mischnutzungen und Entwicklungen für neue Industrien. Zudem können Schritt-für-Schritt-Prozesse auch kleinteilige lokale Akteure einbeziehen. Museen und Archive helfen ein Verständnis für den Ort und seine Geschichte zu generieren und zu dokumentieren. Es zeigt sich der Bedarf, das erarbeitete Wissen in der Praxis der Erhaltung historischer Textilindustrieareale zur Anwendung zu bringen (DFG-Erkenntnistransfer-Projekt).

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Industriekultur. Düren und die nördliche Eifel. Düren: Hahne und Schloemer Verlag, 262-286
    Buschmann, Walter (Hg.)
  • (2020). Erhaltung als vermittelnder Wert. In: Herold, S., Raabe, C. (Hg.) Erhaltung und Vielfalt. Heidelberg: Arthistoricum, 66-73
    Oevermann, H.
  • (2020). Historische Industriekomplexe in der Stadt. Habilitationsschrift Bauhaus-Universität Weimar (kumulativ)
    Oevermann, H.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.25643/bauhaus-universitaet.4358)
  • (2021) Die eingeschossige Produktionshalle – Eine nicht umnutzbare Typologie? Industriekultur 21/2, 40-41
    Hoffmann, W.; Oevermann, H.
  • (2021) Raum für die Vielfalt. Industriekultur 21/3, 34-35
    Hoffmann, W.; Oevermann, H.
  • (2021) The Heritage of the Textile Industry. TICCIH Thematic Study, The International Committee for the Conservation of the Industrial Heritage. Lodz: The Lodz University of Technology
    Oevermann, H.; Walczak, B..; Watson, M.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.34658/9788366741232)
  • (2021). Experience and Engagement: Good practice in heritage conservation and adaptive reuse of textile mills in UK and Germany. The Historic Environment: Policy & Practice
    Oevermann, H.; Jones, P.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1080/17567505.2021.1970911)
  • (2021). Urban Textile Mills: Conservation and Conversion. Berlin: Bebra
    Oevermann, H.
 
 

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