Edition von unveröffentlichten und meist unbekannten Dokumenten, die das Leben und Wirken des Juristen und Hegelianers Eduard Gans (1797-1839) betreffen
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das Projekt war dem Ziel gewidmet, unveröffentlichte Dokumente (Briefe, Aktenauszüge, Vorlesungsnachschriften), die sich auf das Leben und Wirken des Juristen Eduard Gans (1797 - 1839) beziehen, in geeigneten Editionen der Forschung sowie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ein solches Unternehmen war aus einem doppelten Grund von Interesse: Einmal handelt es sich bei Eduard Gans um eine der zentralen Gestalten der jüdischen Emanzipationsgeschichte. Er war - nach Sigmund Zimmern - der erste Wissenschaftler jüdischer Herkunft, der sich den Weg zu einer juristischen Professur erkämpfte. Sodann aber ist er als Schüler, Freund und postumer Herausgeber Hegels nicht nur der maßgebliche Popularisator von Hegels politischer Philosophie, sondem zugleich eine Art Bindeglied zu den Linkshegelianem und Karl Marx. Der aus dem Projekt hervorgegangene Dokumentenband zeigt Eduard Gans als Vorkämpfer der Judenemanzipation und „politischen Professor" in Preußen und wirft zugleich neues Licht auf die Verhältnisse in Preußen zur Zeit des Vormärz. Die Edition der Völkerrechtsvorlesung von Gans ermöglicht erstmals ein genaueres Verständnis davon, wie Hegels Lehre vom „äußeren Staatsrecht" aufdie Völkerrechtslehre im 19. Jahrhundert eingewirkt hat. Beide Editionen bilden zwei wichtige Beiträge zur Geschichte des 19. Jahrhunderts aus dem Umfeld der Schule Hegels und eines seiner bekanntesten Mitstreiter.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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„Eduard Gans und das Völkerrecht - Die Vorlesung zum positiven Völkerrecht", Verlag Lang (XLIII, 157 S.), 2009
Jana Kieselstein
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„Eduard Gans - Briefe und Dokumente". Verlag Mohr Siebeck/Tübingen, (ca. 550 S.), 2011
Johann Braun