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Zur Rationalität des Verzeihens

Antragstellerin Dr. Claudia Blöser
Fachliche Zuordnung Praktische Philosophie
Förderung Förderung in 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 341243368
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Mein Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Rationalität des Verzeihens, d.h. mit der Frage, welche Gründe wir dafür haben können, einer Person eine Übeltat zu verzeihen. Der Hauptteil meines Forschungsaufenthaltes fiel auf die Fertigstellung meines Aufsatzes „Human fallibility and the need for forgiveness“. In diesem Text knüpfe ich an Kant an, der die Idee äußert, dass „der Mensch von eigener Schuld genug auf sich sitzen hat, um der Verzeihung selbst sehr zu bedürfen”. Ich untersuche Ähnlichkeiten und Unterschiede zu der Position von Eve Garrard und David McNaughton, die in der aktuellen Debatte die Position vertreten, dass menschliche Fehlbarkeit der Grund des Verzeihens sei. Gegenüber meinem Antrag haben sich keine wesentlichen Änderungen methodischer oder inhaltlicher Art ergeben. Während ich den Forschungsplan für das erste Aufsatzprojekt weitgehend eingehalten habe, haben sich für den zweiten Teil, der die Rolle von Hoffnung und Verzeihen zum Gegenstand hat, größere Änderungen ergeben. Angeregt wurde der Fokuswechsel durch eine These von Lucy Allais: Allais zufolge haben wir deshalb das Bedürfnis nach Verzeihen, weil wir als moralische Akteure ein Bedürfnis nach Hoffnung haben, und Verzeihen typischerweise einen hoffnungsvollen Blick einschließt. Ich sehe das Verhältnis von Verzeihen und Hoffnung weniger eng, denn es gibt Fälle von Verzeihen, die keine Hoffnung implizieren. Die Bezüge zwischen Verzeihen und Hoffnung möchte ich in dem für das Routledge Handbook of Forgiveness (Hg. Robert Enright und Glen Pettigrove) geplanten Kapitel weiter ausarbeiten.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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