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KFO 192:  Regulation und Fehlregulation von Muskelwachstum

Fachliche Zuordnung Medizin
Biologie
Förderung Förderung von 2007 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 34181657
 
Größenveränderungen des Skelettmuskels sind Leitsymptome der Muskeldystrophien, kommen aber auch vor bei erworbenen Erkrankungen wie Kachexien im Rahmen chronischer Erkrankungen. Die regulatorischen Mechanismen sind wenig bekannt. Obwohl Inaktivität eine Rolle spielt, findet sich bei Tieren nach dem Winterschlaf keine Muskelatrophie oder Funktionseinbuße.
In acht Teilprojekten - fünf grundlagenwissenschaftlich, drei klinisch ausgerichtet - werden unterschiedliche Aspekte des Muskelwachstums bearbeitet: Myostatin ist ein negativer Regulator von Muskelmasse. Inwieweit die Inhibition von Myostatin als therapeutischer Ansatz zur Behandlung der Dysferlin-defizienten Muskeldystrophie (Projekt 6, S. Spuler) oder des malignen Rhabdomyosarkom (Projekt 7, M. Schülke, K. Seeger) in Frage kommt, wird im Tierversuch und zellbiologisch sowie auch in seinen Auswirkungen auf die weitere Signaltransduktion durch SMAD beim zytoplasmatisch-nukleären Transport (Projekt 4, U. Vinkemeier) untersucht. Die Rollen von Titin (Projekt 1, M. Gotthardt, N. Hübner) und von Ahnak (Projekt 8, I. Morano, H. Haase) bei der Entwicklung von Muskelatrophie sollen in mehreren knockout-Mäusen definiert werden.
Es gibt Hinweise, dass Insulinresistenz und Inflammation für die Entstehung der Herzinsuffizienz-vermittelten Kachexie (Projekt 2, W. Döhner, S. Anker) sowie der tragischen "critical illness myopathy" (Projekt 3, S. Weber-Carstens, J. Spranger) von Bedeutung sind. Bei diesen Krankheiten sowie bei einer monogenetischen Muskelhypertrophie, der LMNA-assoziierten familiären partiellen Lipodystrophie Dunnigan (Projekt 9, J. Jordan, M. Boschmann), wird der Muskelstoffwechsel in situ mittels Mikrodialyse erforscht.
Dieses Forschungsprogramm ist ein bisher einzigartiges, interdisziplinäres, translationales Konzept, das Veränderungen der Muskelstruktur mit Fragen des Muskelstoffwechsels verknüpft und an dieser wichtigen Schnittstelle neue therapeutische Konzepte entwickeln will.
DFG-Verfahren Klinische Forschungsgruppen

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