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Für eine postformalistische Ästhetik
Antragsteller
Dr. Jakub Stejskal
Fachliche Zuordnung
Praktische Philosophie
Kunstgeschichte
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 341940171
Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der jüngeren Tendenz der Kunstgeschichte zu erhöhter Umfänglichkeit. Das Projekt befindet sich am Knotenpunkt zwischen philosophischen, kunsthistorischen und anthropologischen Theorien der bildenden Künste, bleibt aber von philosophischer Art. Es inspiriert sich an neuen postformalistischen Ansätzen der Kunstgeschichte mit dem Ziel, postformalistische Grundsätze für eine ästhetische Theorie von auffallenden visuellen Objekten zu entwickeln. Diese Ästhetik soll den verschiedenen Verwendungen von Kunst Rechnung tragen, die in verschiedenen historischen und ethnographischen Kontexten auftreten. Werke postformalistischer Kunstgeschichte und zeitgenössischer Anthropologie der Kunst bzw. des Bildes haben solche Verwendungen beschrieben und haben gezeigt, wie sie sich grundsätzlich von ästhetischen Erfahrungen unterscheiden, die von westlichen Kunsttheorien als gegeben angenommen werden. In diesem Sinne versteht die im Projekt entwickelte Ästhetik das Kunstobjekt als ein Artefakt, das wirksam wird, indem es eine auffallende Sichtbarkeit darstellt. Zentral für eine solche postformalistische Ästhetik ist die Entwicklung eines umfassenden Verständnisses dieses Prozesses und seiner möglichen Konfigurationen. Um die zentrale These - nämlich, dass Objekte visueller Kunst ihre Wirksamkeit durch die Entwicklung einer auffallenden Sichtbarkeit erzielen - plausibel zu machen, setzt sich das Projekt mit drei Kernfragen auseinander: (1) was verleiht der Anwesenheit eines Artefakts eine auffallende Sichtbarkeit? (2) wie wird auffallende Sichtbarkeit wirksam? und (3) welchen Zwecken kann sie dienen? In Antwort auf diese Fragen geht das Projekt folgenden Aufgaben nach: (1) es entwickelt eine allgemeine, postformalistische Beschreibung von der Art und Weise, wie Kunstobjekte durch deren auffallende Sichtbarkeit wirksam werden; (2) es erklärt die Rolle der Verfremdung oder Schwierigkeit in Begegnungen mit Kunstobjekte; (3) es analysiert den Rahmen der Beziehung zwischen dem Kunstobjekt und dem Agens, dem es dient.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen