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Erkundung und Modellierung eines archäologischen Bauwerkes mit Hilfe geophysikalischer und geoinformatischer Verfahren

Fachliche Zuordnung Physik des Erdkörpers
Förderung Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 34220991
 
Im beantragten Forschungsvorhaben sollen der Aufbau und das oberflächennahe geologische Umfeld des Danewerks untersucht werden. Mit seinen Langwällen zwischen Schlei und Treene ist das Danewerk das größte archäologische Denkmal Nordeuropas und birgt hier die älteste Ziegelmauer Nordeuropas. Die beantragte geophysikalische Datenakquisition wird die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Danewerk entscheidend verbessern und erstmalig ein auf geophysikalische/archäologische Fakten gestütztes Pflegekonzept entwerfen helfen. Mit seiner ausgedehnten Lage stellt dieser Wall für die geophysikalischen 3D-Untersuchungen und Modellierungen eine große Herausforderung dar. Ergebnisse geophysikalisch-multisensorischer (Geomagnetik, Geoelektrik, Georadar, Seismik, EM38, Gravimetrie) Detailuntersuchungen, petrophysikalischer in-situ Messungen und die Verarbeitung nicht numerischer, archäologischer Informationen sollen qualitativ und quantitativ in 3D-Modellierungen verknüpft und visualisiert werden. Für die integrierte Interpretation wird neben dem kommerziellen Visualisierungs- und Modellierungstool (Gocad) Software das „in house“ entwickelte graphisch-interaktive 3D-Auswertesystem (IGMAS) und dessen Visualisierungskomponente (IVIS3D) verwendet. IGMAS und IVIS3D wurden bislang in rein geologisch/geophysikalischen Fragestellungen erfolgreich eingesetzt. Das beantragte Forschungsvorhaben wird erstmalig bei einer interdisziplinär archäologisch-geophysikalischen Interpretation nicht nur eine statistisch-visuelle Beschreibung der Anomalien enthalten, sondern eine 3D-Modellierung auf der Basis geophysikalischer und archäologischer Informationen. Die integrative Verknüpfung multisensorischer Daten, Bohrungen, Probeuntersuchungen, archäologischer Befunde (nicht-numerischer Informationen wie Fotos, Skizzen etc.) und der Ergebnisse computergestützter 3D Modellierungen wird einen erheblichen Mehrwert sowohl für die Angewandte Geophysik (Near surface geophysics) als auch für die Archäologie erbringen.Der Antrag steht in engem Zusammenhang mit einer interfakultativen Initiative der Geistes- und Naturwissenschaftlichen Fakultäten der CAU zur Beantragung einer "Graduate School for integrated studies of Human developments in landscapes" im Exzellenzförderprogramm der Bundesregierung; er dient darüber hinaus auch dem Aufbau einer interdisziplinären Arbeitsgruppe "Archäologie-Geophysik-Geoinformatik" in der Abteilung Geophysik im Institut für Geowissenschaften.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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