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Immuntherapie mit Wespengift: Ein Modell für die therapeutische Immunmodulation

Fachliche Zuordnung Dermatologie
Förderung Förderung von 2007 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 34221080
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In der Frühphase der spezifischen Immuntherapie (SIT) mit Wespengift werden CD4+CD25+Foxp3+ regulatorische T Zellen (Treg) aktiviert. Der parallel auftretende relative Abfall der Treg im peripheren Blut findet eine mögliche Erklärung in der verstärkten Expression von CCR7 und CD62L, die eine zentrale Rolle für die Migration in Lymphknoten („homing“) spielen. Korrelierend fand sich gleichzeitig eine bis zu 4-fache Erhöhung des arteriellen Blutflusses der drainierenden regionalen axillären Lymphknoten. Die Treg-Aktivierung nach einem Monat SIT ging einher mit einer signifikanten Unterdrückung der Proliferation von Wespengift-spezifischen T-Zellen. Interessanterweise supprimierten Treg nach einem Monat SIT ebenso die Wespengift-induzierte IFN-γ-Sekretion konventioneller T-Zellen, was darauf hindeuten kann, dass die Immuntherapie-induzierte Treg-Aktivierung nicht nur vor potentiell überschießenden Th1-Antworten schützt, sondern gleichzeitig Th1/Th2-polarisierte Immunantworten ausbalanciert. Die Ergebnisse wurden in der Rubrik „The Editors´ Choice“ im Journal of Allergy and Clinical Immunoloy gesondert hervorgehoben. Weiterhin konnte unsere Arbeitsgruppe erstmalig zeigen, dass es während einer Wespengift-SIT zu einer selektiven Zunahme von Vβ2 und Vβ5.1 T-Zellrezeptorexprimierenden T-Zellsubpopulationen kommt. Möglicherweise handelt es sich dabei um oligoklonal expandierte allergenspezifische Treg, die selektiv die Wespengiftinduzierte Immunreaktion modulieren. Die Erkenntnisse eröffnen neue Einblicke in die Rolle der Allergen-spezifische Treg-Zellen bei der Immuntherapie und können den Grundstein für eine gezielte Manipulation der Allergen-Immuntherapie durch ein selektives Targeting von Treg-Zellen darstellen. In der Auswertung der klinischen Parameter unserer Patienten konnten vier signifikante Indikatoren und Risikofaktoren für höhergradige anaphylaktische Reaktionen identifiziert werden: i) ein erhöhter Wert für die basale Serumtryptase, ii) das Fehlen von Urtikaria/Angioödem während der Anaphylaxieepisode, iii) ein Zeitintervall von weniger als 5 Minuten zwischen Stich und ersten Symptomen, sowie iv) Lebensalter > 60 Jahre. Nach unseren Daten gibt es keinen Zusammenhang zwischen dem Schweregrad der Anaphylaxie und einer gleichzeitigen medikamentösen Therapie mit β-Blockern oder ACE-Hemmern.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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