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Pompeiopolis in Paphlagonien. Erforschung einer antiken Metropole im türkischen Schwarzmeergebiet

Antragsteller Professor Dr. Rolf Michael Schneider, seit 6/2007
Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung von 2007 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 34241821
 
Das vorliegende Projekt will in interdisziplinärer und internationaler Zusammenarbeit Grundlagenforschung für die historische Topographie des weitgehend unerforschten türkischen Schwarzmeergebiets leisten. Als Modellfall für das Vorhaben ist die antike Stadt Pompeiopolis gewählt, eine Neugründung des römischen Feldherrn Pompeius.Im ländlichen Gebiet des Innenpontos setzte Pompeius 65/64 v.Chr. einen Urbanisierungsprozess in Gang, der die politische Organisation und kulturelle Entwicklung dieser Region grundsätzlich geprägt hat. Unter den sieben pompeianischen Neugründungen in Pontos war Pompeiopolis die bedeutendste: die Stadt war von Beginn an Sitz des Landtags der römischen Doppelprovinz Pontus-Bithynia. Seit dem 2. Jh.n.Chr. wurde sie als „Metropolis der Eparchie Paphlagonia noch einmal anspruchsvoll ausgestaltet; noch spätantike und byzantinische Quellen rühmen den außerordentlichen Glanz der Stadt.Ziel des Projektes ist es, am Beispiel der Neugründung von Pompeiopolis den römischen Urbanisierungsprozess des nordanatolischen Raumes archäologisch zu untersuchen. Das ist für eine Stadt der griechisch-römischen Antike in diesem Teil Kleinasiens bisher noch nicht unternommen worden. Zudem gibt es in der gesamten Türkei bis heute keine Ausgrabung einer von den Römern neu gegründeten Stadt. Im Ergebnis sind nicht nur Aufschlüsse über lokale Rezeptionsformen der römischen Stadtkultur in Paphlagonien zu erwarten, sondern ein wichtiges Vergleichsobjekt mit der urbanen Struktur und Entwicklung klassisch-hellenistischer Poleis in Asien.Pompeiopolis eignet sich aufgrund der fehlenden modernen Überbauung, der guten Überlieferung der antiken Topographie und aussagekräftiger inschriftlicher Zeugnisse für die Erforschung einer Stadtentwicklung ex ovo besonders gut: Mit Hilfe von Surveys, großflächiger topographischer und geophysikalischer Untersuchungen, Luftbilder und Photogrammetrie sowie gezielter Grabungsschnitte will das Projekt detaillierte Aufschlüsse über die Anfange sowie zur Ausgestaltung des kaiserzeitlichen und spätantiken Stadtbildes gewinnen. Die Ergebnisse werden in einer Monographie vorgelegt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Luca Giuliani, bis 6/2007
 
 

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