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BiliSAT: Bilinguale Sprachentwicklung von Kindern und Jugendlichen im Schulalter mit und ohne Sprachentwicklungsstörungen mit Arabisch und Türkisch als Erstsprachen
Antragstellerinnen
Professorin Dr. Solveig Chilla; Professorin Dr. Cornelia Hamann
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung
Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 344870071
In Deutschland wachsen viele Kinder und Jugendliche mehrsprachig auf: Ende 2014 waren es über 30% aller Kinder, unter ihnen immer mehr mit eigener Zuwanderungsgeschichte. Da bei Schüler*innen über den Zugang zu spezifischer Förderung oder Therapie massiv auf die Bildungsbiografie eingewirkt wird, ist die Abgrenzung von Phänomenen des Zweitspracherwerbs (L2) Deutsch von Ausprägungen einer Spezifischen Spracherwerbsstörung (SSES) essentiell. Das Projekt untersucht daher den Spracherwerb und den Verlauf von SSES bei mehrsprachigen Kindern und Jugendlichen in ihrer Herkunftssprache (L1) und ihrer L2. Kontaktalter und Kontaktlänge (L2), der L1-Erwerbskontext (d.h. wurde die L1 im Minderheiten- (Deutschland) oder im Mehrheitenkontext (u.a. Türkei, Palästina, Syrien) erworben), sowie die spezifische Erwerbssituation der Geflüchteten werden besonders berücksichtigt. Unter Rückgriff auf vorliegende Ergebnisse für jüngere Kinder und linguistisch kontrollierte Testverfahren sollen stabile Kriterien für SSES bei mehrsprachigen Schüler*innen identifiziert werden. Durch die gezielte Untersuchung von Türkisch und Arabisch als Herkunftssprachen können sowohl sprachvergleichende als auch sprachunabhängige theoretische Erkenntnisse und Kriterien für erfolgreichen mehrsprachigen Erwerb und die Eigenschaften von SSES erarbeitet werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen