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Afrikanische Stimmen in islamischen Manuskripten aus Mali: Erschließung und Erforschung afrikanischer Sprachen in arabischer Schrift (Ajami)
Antragsteller
Dr. Dmitry Bondarev
Fachliche Zuordnung
Afrika-, Amerika- und Ozeanienbezogene Wissenschaften
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung
Förderung seit 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 344888349
In arabischer Schrift geschriebene afrikanische Sprachen (Ajami) stellen ein bisher vernachlässigtes Forschungsfeld der Afrikanistik dar. Bisher ist nur unzureichend untersucht worden, welche Rolle die regionalen Sprachen in den islamischen Manuskripten spielten, die in den komplexen vielsprachigen und multiethnischen Gemeinschaften in Westafrika angefertigt wurden. Um diese Lücken in unserem Verständnis der afrikanischen Sprachen und Kulturen zu schließen, wird dieses Projekt in einem gros angelegten Forschungsvorhaben die Sammlungen der Ajami-Manuskripte aus Timbuktu, die nach Bamako in Sicherheit gebracht wurden, und andere Sammlungen aus den Bibliotheken Malis systematisch erforschen. Die Hauptziele des Projekts sind: 1. Katalogisierung und Tiefenerschliessung einer großen, repräsentativen Anzahl von Ajami-Manuskripten, 2.historische und linguistische Untersuchung des erschlossenen Materials, und 3. Schaffung von Grundlagen für die interdisziplinare Ajami-Forschung. Diese Aufgaben werden von einem Team von Wissenschaftlern übernommen, wobei eine Gruppe in Deutschland und eine in Mali arbeitet. Das Forschungsprojekt, das auf zwölf Jahre angelegt ist, wird in enger Zusammenarbeit mit internationalen Spezialisten durchgeführt. Die Ergebnisse des Projekts werden für viele Forschungsgebiete von Bedeutung sein, z.B. für die Geschichte des subsaharischen Afrika, die islamische Geistesgeschichte, Anthropologie, Soziolinguistik sowie für die vergleichende Manuskriptwissenschaft.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich, Russische Föderation, Südafrika, USA
Kooperationspartner
Professor Dr. Nikolay Dobronravin, bis 3/2022; Professor Dr. Shamil Jeppie; Professor Dr. Fallou Ngom; Professor Dr. Maurizio Nobili; Dr. Lameen Souag