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Genetische Suszeptibilitäten gegenüber Luftschadstoff-induzierter altersbedingter Merkmale
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Tamara Schikowski
Fachliche Zuordnung
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung
Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 345757311
Das vorherige Projekt sowie der Fortsetzungsantrag bauen auf der langjährigen SALIA Kohorte auf. Langzeitstudien wie die SALIA Studie eignen sich besonders gut, um den Effekt von Luftschadstoffen auf altersbedingte Merkmale und Erkrankungen zu untersuchen und auch genetische Variationen, die eine Rolle in durch die Umwelt hervorgerufenen Alterserkrankungen spielen. In diesem Zusammenhang bietet die SALIA Kohorte eine sehr gute Gelegenheit, Gen-Umweltinteraktionen zu untersuchen, da die Studie eine sehr gut charakterisierte Expositionsgeschichte und Gesundheitsdatenbasis aller Studienteilnehmerinnen hat. Die Studienlaufzeit beträgt bereits mehr als 30 Jahre und alle teilnehmenden Frauen sind älter als 85 Jahre. Die Hauptziele des vorherigen Projektes waren, zu untersuchen, ob chronischer obstruktiver Lungenerkrankungen (COPD), Typ 2 Diabetes und kognitiver Beeinträchtigung (MCI) als Komorbiditäten miteinander in Zusammenhang stehen und ob dem Auftreten ein gemeinsamer Mechanismus unterliegt, der durch Feinstaub induziert wird. Des Weiteren sollte die Assoziation zwischen einer subklinischen Entzündung und quantitativen Risikofaktoren für COPD, Type 2 Diabetes und MCI in der SALIA Studie untersucht werden. Zudem wurden einzelne genetische Marker untersucht, die einen Hinweis auf eine genetische Prädisposition in Bezug auf Luftschadstoffbelastung geben. Eines unserer Hauptergebnisse war, dass in der SALIA Population nach Luftschadstoffbelastung die Glukoseregulation gestört ist und leichte kognitive Einschränkungen vorliegen. Mit diesen Ergebnissen konnten wir Beobachtungen bestätigen, die wir zuvor schon mittels Fragebogenuntersuchungen (bei Diabetes) oder bei ersten Auswertungen (von MCI Daten) gefunden hatten. Weiterhin zeigte sich, dass COPD, MCI und Diabetes Begleiterkrankungen sind, die alle mit Luftschadstoffen assoziiert sind. Somit wurde die Haupthypothese bestätigt. Unsere Ergebnisse weisen außerdem darauf hin, dass es genetische Risikogruppen in der SALIA Kohorte gibt, die empfindlicher auf den schädigen Effekt von Luftschadstoffen reagieren. Da im vorherigen Projekt nur eine kleine Anzahl von genetischen Markern aus bestimmten Kandidatengenen untersucht wurde, wollen wir in unserer beantragten Studie nun die Analyse auf genetischen Variationen ausweiten, die auf dem mechanistischen Wirkungspfad zwischen Luftschadstoffen und Erkrankungsentstehung liegen. Dies wird das Verständnis über die biologischen Prozesse sowie die Variationen und Pathogenese von Individuen mit besonderem Risiko erweitern. In dem hier vorgelegten Antrag wollen wir unsere bisherige Forschung erweitern, indem wir 1) genetische Suszeptibilitäten für durch Luftschadstoff-induzierte altersbedingte Merkmale untersuchen. Hierfür werden wir genetische Risikoscores (GRS) entwickeln und sie für die Analyse von Gen-Umweltinteraktionen benutzen; 2) wollen wir sowohl die Anwendung der GRS als auch unsere Ergebnisse in Kooperation mit anderen Studien validieren und replizieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen