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Die Rolle epigenetischer Faktoren bei der Kontrolle des dopaminergen Systems bei Essstörungen

Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2006 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 34609787
 
Erstellungsjahr 2007

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In den vergangenen Jahren ist die Erforschung der neurobiologischen Veränderungen, die im Rahmen von Essstörungen wie Anorexia (AN) und Bulimia nervosa (BN) auftreten, auf ein vermehrtes Interesse gestoßen. Dabei wurden unter anderem Störungen des so genannten Belohnungssystems und vor allem des Botenstoffes Dopamin beschrieben. Die Aktivität dieses Systems wird auch über Veränderungen der genetischen Regulation, z.B. durch Methylierung der DNS gesteuert. Störungen der genetischen Regulation treten im Rahmen von Essstörungen auf. Unsere Studie sollte daher überprüfen, ob es Veränderungen der genetischen Regulation des dopaminergen Systems bei Patientinnen mit Essstörungen gibt. Es wurden DNS Bibliotheken, die von 46 akut erkrankten Patientinnen mit Essstörungen (22 AN, 24 BN) und 30 gesunden Kontrollprobandinnen im Rahmen der HEaD Studie (Homocysteine and Eating Disorders ) gesammelt worden sind, untersucht. Alle Patientinnen waren stationär in der Klinik am Korso, Bad Oeynhausen, aufgenommen worden. Blutproben wurden am Morgen nach der stationären Aufnahme abgenommen. Mittels quantitativer realtime PCR wurden sowohl die Expression als auch die Gen- spezifische DNS Methylierung des Dopamin Transporters (DAT) und der Dopamin-Rezeptoren D2 und D4 bestimmt. Beide Patientengruppen (AN und BN) zeigten eine erhöhte mRNA Expression von DAT, verglichen mit den Kontrollen und eine Verminderung der DRD2 Expression. Die Expression von DRD4 zeigte sich unverändert. Die vermehrte Expression des DAT-Gens wurde von einer Hypermethylierung des Genpromoters bei den Patientengruppen begleitet Eine signifikante Hypermethylierung des DRD2 Promoters konnte nur für die AN-Gruppe nachgewiesen werden. Auch für die DNS-Methylierung fand sich kein Unterscheid zwischen den Gruppen bezüglich DRD4. Unsere Studie unterstreicht beide Hypothesen, da wir eine gestörte Expression dopaminerger Gene finden, die von einer Dysregulation der epigenetischen DNSMethylierung begleitet wird. Da es sich um eine Querschnittsstudie handelt, ist es unmöglich festzustellen, ob diese Veränderungen der Erkrankung zu Grunde liegen oder aber eine Folge der Mangelernährung sind. Vor allem Längsschnittuntersuchungen sind notwendig, um die genaue Rolle der epigenetischen Dysregulation dopaminerger Zielgene im Rahmen von Essstörungen aufzuklären.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Frieling H, de Zwaan M, Hillemacher T, Kornhuber J, Bleich S: Epigenetic dysregulation of DAT and DRD2 but not DRD1 and DRD4 mRNA expression in females with eating disorders. Abstract angenommen bei der Jahrestagung der International Society of Psychiatric Genetics (WCPG, New York 2007).

 
 

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