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Vor dem großen Krieg: Europa zwischen Kompromiss und Konfrontation, 1598-1620

Fachliche Zuordnung Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 347962571
 
Die Studie sollen die Periode unmittelbar vor Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges neu beleuchten. Während die deutsche Forschung oft die steigenden Spannungen vor 1618 betont hat, die sich in Politik und konfessionellen Fragen gleichermaßen bemerkbar machten, schien sich in Westeuropa nach dem Ende der Französischen Religionskriege und den Verträgen zwischen Spanien und England respektive Spanien und den Niederlanden eine Chance zu bieten, für die religiösen und politischen Konflikte, die weite Teile Europas so lange heimgesucht hatten, eine Lösung zu finden. Aber der neue, fragile, Modus Vivendi, der zwischen 1598 und 1609 erreicht wurde, war nicht auf den Bereich des Politischen und der Diplomatie beschränkt. Vielmehr passten sich die großen konfessionellen Gemeinschaften dem Patt zwischen den verfeindeten religiösen Lagern und der gegenseitigen Neutralisierung der theologischen Wahrheitsansprüche an, während die politische Theorie und die Wissenschaft Fundamente für Wissensansprüche und für politische Autorität zu finden suchten, deren Geltung die konfessionellen Grenzen überschritt.- Die geplante Monographie will einerseits dem Konflikt zwischen den Advokaten des Friedens (oder zumindest eines zeitweiligen Ausgleichs) und den Zelanten, die solche Kompromisse ablehnten, nachgehen. Andererseits will sie auch das bleibende Vermächtnis dieser Epoche würdigen, denn sie prägte durchaus längerfristige Vorstellungen von politischen Autorität (und ihres Verhältnisses zu geistlichen Herrschaftsansprüchen) und versuchte mit einem gewissen Erfolg Sprachen zu schaffen, die eine Kommunikation innerhalb einer gespaltenen Christenheit ermöglichten, sei es nun die der Jurisprudenz, der Philosophie oder der Neuen Wissenschaft, die in diesen Jahrzehnten entstand.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien
Kooperationspartner Professor Dr. Mark Greengrass
 
 

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