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Mesolithische Bestattungen - Riten, Symbole und soziale Organisation früher postglazialer Gemeinschaften

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Evolution, Anthropologie
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 349230292
 
Wir möchten eine Publikationsbeihilfe für die Drucklegung des Tagungsbandes zum Thema "Mesolithische Bestattungen: Riten, Symbole und soziale Organisation früher postglazialer Gemeinschaften" beantragen. Die internationale und interdisziplinäre Tagung hatte vom 18. bis 21. September 2013 im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale) mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Bonn) stattgefunden.In den letzten Jahren ist die Zahl neu entdeckter bzw. bearbeiteter Bestattungsplätze der letzten Wildbeuter der frühen Nacheiszeit (ca. 9600 bis 5500/4300 v. Chr.) auf mittlerweile etwa 250 mit den Skelettresten von etwa 2200 Individuen in 24 Ländern Europas angestiegen. Erstmals konnte sich eine internationale und interdisziplinäre Fachtagung ausschließlich den mesolithischen Bestattungen widmen, um die umfangreichen und vielfältigen neuen Forschungsergebnisse der letzten Jahre zusammenfassend darzulegen und zu diskutieren. Die Teilnehmer waren Spezialisten. Die Resonanz war groß. Archäologen, Anthropologen und Archäozoologen verschiedener Fachinstitute aus 18 Ländern Europas sowie den USA und Kanada folgten der Einladung.Der Tagungsband liegt nun druckfertig vor. Er enthält insgesamt 54 Beiträge (siehe Inhaltsverzeichnis) mit einem Umfang von mehr als 900 Seiten, 103 Tabellen sowie etwa 700 Farb- und SW-Graphiken und Fotos (2 Bände). Alle Texte sind in Englisch geschrieben, die von einer englischen Muttersprachlerin geprüft und korrigiert worden sind. Deutsche Zusammenfassungensind angefügt. Der Tagungsband wird den aktuellen Forschungsstand zu den mesolithischen Bestattungen in Europa wiedergeben. Die Grabungs- und Forschungsergebnisse von mehrjährigen größeren Studien sowie von fertig gestellten Qualifizierungsarbeiten junger Nachwuchswissenschaftler werden präsentiert. Mehrere Artikel sind Erstveröffentlichungen von neu ausgegrabenen mesolithischen Bestattungsplätzen in Deutschland, Polen und Schweden sowie auf Korsika und Sardinien. Es werden auch die lange Zeit nicht beachteten einzelnen nicht im anatomischen Zusammenhang gefundenen menschlichen Knochen an Wohn- und Bestattungsplätzen sowie die Manipulationen an Skelettresten in Gräbern erstmals in den Blickpunkt gerückt und wissenschaftlich ausgewertet. In zwei Beiträgen werden die Grabungsergebnisse von den bedeutenden, etwa zur gleichen Zeit angelegten Bestattungsplätzen (Port au Choix, Windover) von archaischen Indianern in Nordamerika referiert. Die außergewöhnlich gut erhaltenen organischen Reste, wie sie aus mesolithischen Gräbern in Europa nicht bekannt sind, hatten die Möglichkeit für zahlreiche zusätzliche naturwissenschaftliche Untersuchungen gegeben.Ein weiterer Artikel erläutert die vielfältigen Bestattungssitten bei den sub-rezenten Jäger-Sammler-Fischern in Australien, die auch Vergleiche mit dem Mesolithikum in Europa erlauben.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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