Detailseite
Heterogene Effekte von Immigration auf die Karriereverläufe von Arbeitnehmern
Antragsteller
Professor Dr. Sebastian Otten
Fachliche Zuordnung
Statistik und Ökonometrie
Förderung
Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 349476157
Die bisherige empirische Literatur zu den Auswirkungen von Immigration konzentriert sich überwiegend auf die Analyse der kurzfristigen Lohn- und Beschäftigungseffekte für einheimische Arbeitnehmer. Empirische Evidenz zu den Anpassungsreaktionen sowie zu den langfristigen Auswirkungen von Immigration auf die Karriereverläufe von einheimischen Arbeitnehmern liegt dagegen noch nicht vor. Ziel des beantragten Forschungsvorhabens ist es daher zu untersuchen, wie die von Immigration betroffenen Arbeitnehmer mittel- und langfristig reagieren und welche Auswirkungen sich daraus für ihre Arbeitsmarktkarrieren ergeben. Hierzu soll insbesondere analysiert werden, ob die betroffenen Arbeitnehmer durch (i) die Abwanderung in von Immigration weniger betroffene Arbeitsmärkte, (ii) den Wechsel in Berufe, die ein höheres Anforderungsprofil aufweisen ("Occupational Upgrading"), (iii) den Wechsel in Unternehmen, die ein höheres Lohniveau aufweisen ("Firm Upgrading"), oder (iv) die Akquirierung zusätzlichen Humankapitals ("Educational Upgrading") auf die gestiegene Konkurrenz reagieren. Im Rahmen der Untersuchungen soll zudem berücksichtigt werden, dass sich die Anpassungsreaktionen sowie die Folgen für die Karriereverläufe für verschiedene Alters- und Bildungsgruppen von Arbeitnehmern unterscheiden. Zur Identifikation kausaler Effekte wird die "Grenzgängerregelung" von 1991 als natürliches Experiment verwendet. Die Regelung erlaubte es Tschechen in Deutschland zu arbeiten nicht jedoch zu wohnen. Die Datengrundlage für die Analysen bilden die vollständigen Längsschnitthistorien aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sowie aller Leistungsempfänger in Deutschland. Diese Daten ermöglichen es die Individuen über die Zeit hinweg zu verfolgen, um ihre jeweiligen Anpassungsreaktion in den Schätzungen zu berücksichtigen. Die Untersuchung der Anpassungsreaktionen sowie der langfristigen Auswirkungen auf die Karriereverläufe einheimischer Arbeitnehmer ist für eine umfassende Beurteilung der Folgen von Immigration essentiell, da sich die kurz- und langfristigen Effekte aufgrund der Anpassungsprozesse am Arbeitsmarkt substantiell unterscheiden können.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Großbritannien
Gastgeberinnen / Gastgeber
Professor Christian Dustmann, Ph.D.; Professorin Uta Schönberg, Ph.D.