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Hilfe in Interaktionen im inklusiven Unterricht. Rekonstruktionen zur Etablierung und Prozessierung von Hilfepraktiken.

Fachliche Zuordnung Erziehungswissenschaftliche Sozialisations- und Professionalitätsforschung
Förderung Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 350952989
 
Zur Bewältigung einer stark gesteigerten Heterogenität in inklusiven Lerngruppen wer-den von den pädagogisch Tätigen häufig Hilfebeziehungen zwischen Schülern etabliert. Das Forschungsvorhaben fokussiert sowohl die Etablierung dieser Unterrichtsform durch die Lehrenden als auch die diesbezüglichen Interaktionspraktiken der Schüler mit einem qualitativ-rekonstruktiven Design. Die Datenbasis bilden videogestützte Unter-richtsdokumentationen, die in zu rekonstruierende schriftliche Transkriptionen überführt werden. Das Projektvorhaben zielt auf eine typologische Ausdifferenzierung der Sinn-strukturen von Hilfe-Delegationen seitens der Lehrkräfte sowie von Hilfepraktiken zwi-schen Schülern der Sekundarstufe I entlang diesbezüglich zu differenzierender Lebens-abschnitte und einer in inklusiven Klassen zu kontrastierenden spezifischen Reziprozi-tätsfähigkeit der Schüler. Über die zu unterscheidenden Typen hinweg sollen zum einen Strukturhomologien hinsichtlich der Bedeutung von Hilfeinteraktionen für Schüler mit und ohne spezifische Reziprozitätsfähigkeit bzw. mit und ohne besonderen Förderbe-darf sowie die sich durch die unterschiedlichen Sinnstrukturen öffnenden oder schlie-ßenden Interaktionsräume herausgearbeitet werden. Rahmend wird insbesondere die potenziell triadische (Lehrer/Schüler/Schüler) Bearbeitung struktureller Asymmetrie und Ambivalenz der Hilfebeziehung im Unterricht vor dem Hintergrund der Ausarbeitung einer Theorie des Helfens für den schulischen Raum fokussiert und empirisch sowie theoretisch ausdifferenziert. Begleitend sind Ergebnisse hinsichtlich der Differenz eines Sprechens über Hilfe als normativem Anspruch und Hilfe als vollzogener Praxis zu er-warten. Forschungsbeiträge, die solche sich derzeit im Anschluss an die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (2006) neu konturierenden typischen Praxisformen in inklusiv arbeitenden Schulen rekonstruktiv in den Blick nehmen, fehlen bislang noch weitgehend. Das Vorhaben leistet einen zentralen Beitrag zur schulischen Ungleich-heitsforschung und zu einer reflexiven Inklusionsforschung.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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