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Entwicklung eines standardisierten Erfassungsinstruments für mentale Anforderungen der beruflichen Tätigkeit als Einflussfaktor auf die kognitive Leistungsfähigkeit und das Demenzrisiko

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 353552904
 
Demenzerkrankungen stellen enorme Herausforderungen an die Betroffenen selbst sowie an die Gesellschaft und die gesundheitlichen Versorgungssysteme. Hoffnung geben die Ergebnisse zahlreicher Forschungstudien, welche zeigen, dass das Demenzrisiko modifizierbare Lebensstilfaktoren substantiell beeinflusst werden kann. Ein wenig beachteter, jedoch hochrelevanter Faktor sind hierbei auch die mentalen Anforderungen, speziell die der beruflichen Tätigkeit, da Menschen diesen Anforderungen über Jahrzehnte mit einer erheblichen Anzahl an Stunden pro Tag ausgesetzt sind. Nicht zuletzt konnte diese Relevanz bereits durch eigene Vorarbeiten verdeutlicht werden, indem gezeigt wurde, dass Menschen, die im Berufsleben Tätigkeiten mit hohen mentalen Anforderungen hatten, später im Alter ein höheres kognitives Leistungsniveau, einen geringeren kognitiven Abbau sowie ein niedrigeres Demenzrisiko aufwiesen als Menschen mit niedrigeren Anforderungen. Für weitere Forschung zu diesem für den Kognitions- und Demenzbereich bedeutsamen Lebensstilfaktor wie auch für mögliche erste Präventions- und Interventionsstudien im Berufsleben bedarf es dringend eines standardisierten Instrumentes zur Erfassung relevanter mentalen Anforderungen. Ziel des vorliegenden Forschungsvorhabens ist die Entwicklung eines solchen Instrumentes. Als Grundlage der Instrumentenentwicklung sollen international veröffentlichten Studienergebnissen sowie eigene bisherige Forschungsergebnisse (ein systematischer Review und Analysen in längsschnittlichen Kohortenstudien) dienen. Dabei sollen quantitative und qualitative Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden. Im Konkreten soll das beabsichtigte Forschungsvorhaben folgende Arbeitsschritte beinhalten: (i) Generierung eines Itempools basierend auf relevanter wissenschaftlicher Konzepte und bisheriger Studienergebnisse, (ii) Prä-test-Phase zur Evaluierung des Instrumentes im Rahmen eines Expertenworkshops sowie einer ersten Stichprobe berufstätiger Personen und (iii) Validierung des Instrumentes an einer berufstätigen Stichprobe durch psychometrische Evaluierung und anhand des kognitiven Status. Alle Arbeitsschritte werden entsprechend internationaler Richtlinien zur Entwicklung von Erfassungsinstrumenten (PROMIS, EuStat) durchgeführt. Mit der Bereitstellung des anvisierten Instrumentes zur Erfassung mentaler Anforderungen beruflicher Tätigkeiten in zukünftigen Studien soll der Forschungsstand zu diesem bedeutsamen Lebensstilfaktor substantiell erweitert werden, und so langfristig dazu beigetragen werden, das Demenzrisiko für den Einzelnen wie auch für die Gesellschaft insgesamt zu verringern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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