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Kritische Edition der Schriften des Bernhard von Waging zur mystischen Theologie in der Auseinandersetzung mit Vinzenz von Aggsbach

Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2007 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 35429960
 
Im Kontext der Werke des Bernhard von Waging OSB (1400-1472), deren kritische Edition vom Martin-Grabmann-Forschungsinstitut geplant ist, nehmen die Schriften zur mystischen Theologie eine zentrale Rolle ein. Mit "theologia mystica" wird in der spekulativ-theologischen Tradition des (Pseudo-)Dionysius Areopagita die religiöse Erfahrung der Schau Gottes bzw. das Bewusstsein der göttlichen Gegenwart bezeichnet. Im 15. Jahrhundert kommt es zu einer von vielen Autoren getragenen Kontroverse, in der es um eine genaue Begriffsklärung und die erkenntnistheoretische Fragestellung geht, in welchem Verhältnis in der mystischen Schau Intellekt und Affekt stehen. Bernhards Schriften "Laudatorium doctae ignorantiae", "Defensorium laudatorii doctae ignorantiae" und "De cognoscendo Deum" wurden angeregt durch die Schrift "De docta ignorantia" des Nikolaus von Kues, nach deren Lektüre Bernhard die "theologia mystica" mit der "docta ignorantia" identifiziert und ein ausgewogenes Verhältnis von Intellekt und Affekt favorisiert. Mit seiner Auffassung stößt er auf heftige Kritik des Kartäusers Vinzenz von Aggsbach (1397-1463), die er in mehreren Gegenschriften formuliert. Die bisher nicht oder nicht kritisch edierten Texte Bernhards sollen durch literarkritische, historische und inhaltliche Einführungen, mehrere Indices sowie einen text- und einen quellenkritischen Apparat erschlossen werden. Im Rahmen der Möglichkeiten des Projekts ist die Verifizierung der direkt und indirekt zitierten Quellen vorgesehen. Die Texte des Kartäusers werden als Wiederabdruck der vorliegenden Editionen angefügt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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