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Kulturelle Archetypen in kulturvergleichender Forschung: Eine Betrachtung mit Blick auf kulturelle Intelligenz und Human Resource Management

Antragsteller Professor Dr. Sven Hauff
Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 354699847
 
Vor dem Hintergrund weiterer Globalisierung und wirtschaftlicher Vernetzung ist ein wachsendes Interesse an kulturübergreifender Forschung in vielen Managementdisziplinen festzustellen. Zur Durchführung kulturübergreifender Forschung bedarf es einer sinnvollen Messung und Operationalisierung von Kultur. Bisherige Forschungsansätze nutzen hierzu Länder als Hilfsgröße, nationale Kulturwerte oder selbst erhobene Daten zu spezifischen Dimensionen von Kultur. Kürzlich ist ein neuer Ansatz zur Messung und Operationalisierung von Kultur vorgeschlagen worden: Kulturelle Archetypen, welche spezifische Konfigurationen von verschiedenen Kulturdimensionen repräsentieren, die nicht notwendigerweise an Ländergrenzen Halt machen. Die wesentlichen Vorteile des Archetypen-Ansatzes sind die dem Ansatz zugrunde liegende Gestaltperspektive, die die Beziehungen zwischen verschiedenen Kulturdimensionen mit berücksichtigt, sowie die Entkopplung von Kultur und Nation. Der Archetypen-Ansatz steckt aber noch in den Kinderschuhen: Es gilt a) theoretische Rahmenkonzepte zu entwickeln, die den Einfluss von Kultur als multidimensionales Konzept betrachten, b) identifizierte Archetypen zu analysieren, um ein allgemeines Verständnis über vorhandene kulturelle Archetypen zu entwickeln und c) die Anwendbarkeit/Umsetzbarkeit des Ansatzes in empirischen Forschungsdesigns kritisch zu evaluieren. Das primäre Ziel dieses Netzwerkes ist es, das theoretische Verständnis von kulturellen Archetypen und damit auch das theoretische Verständnis von Kultur in kulturübergreifender Forschung zu schärfen. Zudem soll die Anwendbarkeit oder Umsetzbarkeit des neuen Ansatzes in kulturübergreifenden Forschungsdesigns verifiziert werden. Dies geschieht mit Blick auf zwei sehr nah angrenzende Forschungsfelder: kulturelle Intelligenz und Wahrnehmung von HRM Praktiken. Im Angesicht der voranschreitenden Internationalisierung von Firmen und der auch wachsenden Internationalisierung nationaler Arbeitsumfelder (z. B. als Folge der Migrationsströme) ist dies nicht nur für die kulturübergreifende theoretische Forschung, sondern auch für die Unternehmenspraxis von besonderem Wert, denn Unternehmen streben nach kulturell intelligenten Mitarbeitern und stehen vor der Herausforderung kulturell heterogene Belegschaften zu motivieren.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
 
 

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