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Modifikation von Salvinorin A und dessen Einfluss auf die Bindungsaffinität zum menschlichen Kappa Opioid Rezeptor

Antragstellerin Dr. Lucilla Levi
Fachliche Zuordnung Organische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Förderung Förderung in 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 355558520
 
Opioide sind eine sehr bekannte Klasse psychoaktiver natürlicher, semi-synthetischer oder synthetischer Stoffe mit schmerzstillenden und beruhigenden Eigenschaften. Das berühmteste natürliche Opioid ist Morphium, das äußerst hohe Aktivität aufweist, jedoch eine starke Abhängigkeit erzeugen kann. Die pharmakologischen Effekte der Opioide werden im Körper durch Opioid-Rezeptoren vermittelt, die in drei größere Klassen unterteilt werden. Es wurde bewiesen, dass die starke Abhängigkeit von diesen Wirkstoffen durch das Ansprechen zweier dieser Opioid-Rezeptorklassen hervorgerufen wird.Salvinorin A ist eine natürlich vorkommende Substanz mit psychoaktiven Eigenschaften. Es wirkt schmerzstillend, ohne eine Abhängigkeit auszulösen, da es selektiv die dritte Klasse der Opioid-Rezeptoren anspricht. Die Struktur und die Stereochemie von Salvinorin A sowie der Bindungsmodus zum Opioid-Rezeptor wurden mit verschiedenen Methoden untersucht und aufgeklärt. Nichtsdestotrotz sind die genauen Effekte dieses Wirkstoffes noch nicht umfassend verstanden, sodass die Synthese modifizierter Analoga erforderlich ist. Außerdem können Modifizierungen der Struktur zu noch potenteren Spezies führen. Dieses Projekt konzentriert sich auf die Synthese verschiedener Salvinorin A-Analoga durch die Modifizierung einer Rezeptorbindungsstelle des Moleküls. Die Aktivität und der Bindungsmodus der synthetisierten Analoga werden in Kooperation mit Pharmakologen untersucht. Die Arbeit soll durch quantenchemische Berechnungen abgerundet werden.Dieses Projekt wird nicht nur ein tieferes Verständnis für den Bindungsmodus von Salvinorin A und dessen Analoga hervorbringen. Die für diesen Naturstoff eingeführten neuartigen und effizienten Synthesestrategien könnten auch für die Darstellung anderer Naturstoffe angewendet werden. Das in diesem Projekt erlangte Wissen wird auf ähnliche Wirkstoffe übertragbar sein, sodass es zu einem systematischen Wirkstoffdesign potenter Schmerzmittel beisteuern kann.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
 
 

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