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Migration von Juden im Spätmittelalter. Das Beispiel Erfurt
Antragstellerin
Dr. Maike Lämmerhirt
Fachliche Zuordnung
Mittelalterliche Geschichte
Förderung
Förderung von 2017 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 355701856
Die hohe Mobilität von Juden im mittelalterlichen Europa ist bekannt. Veränderungen im Siedlungsgefüge, aber auch Wanderungsbewegungen wurden aufgezeigt. Es fehlt jedoch eine Untersuchung, die Ursachen, Ablauf und Auswirkungen von Migration für die einzelne Familie und für die jüdische Gemeinschaft in den Blick nimmt. Die jüdische Gemeinde in Erfurt war ein wichtiger Schnittpunkt der Migrationsbewegungen innerhalb Thüringens und das Ziel jüdischer Zuwanderer aus Schlesien, Böhmen und Mähren. Zu beobachten sind mehrere, teils äußerlich bedingte Phasen der Zu- und Abwanderung von Juden, bevor sie infolge der Schutzaufkündigung des Rats 1453/54 die Stadt verlassen mussten. Das geplante DFG-Projekt untersucht die Migration jüdischer Familien im Mittelalter anhand der prosopographischen Daten aus Erfurt unter Berücksichtigung der jeweiligen wirtschaftlichen und politischen Situation. Im Blick stehen vor allem die ausschlaggebenden Faktoren für Zu- oder Abwanderung, der Migrationsverlauf sowie die ökonomischen und sozialen Folgen für Familien und Gemeinschaft. Die Region Thüringen ist in die Untersuchung eng mit einbezogen. Ein Vergleich mit den jüdischen Gemeinden in Breslau und Nürnberg auf Grundlage bereits vorliegender Befunde dient der Spezifizierung der Ergebnisse.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
