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Transdisziplinäre Netzwerke des Medienwissens. Lehr- und Forschungsfilm als Schnittstelle von Kunst, visueller Anthropologie und Filmwissenschaft in den USA der 1950er bis 1970er Jahre

Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Kunstgeschichte
Förderung Förderung seit 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 356848724
 
Das Vorhaben nimmt bislang kaum beachtete Wechselbeziehungen zwischen Forschungs- und Lehrfilm und Filmkulturen des Dokumentar- und Experimentalfilms in den USA der 1950er bis 1970er Jahre in den Blick. Es untersucht Schnittstellen zwischen der akademischen Auseinandersetzung mit Alterität und Medienwissen in den Disziplinen der visuellen Anthropologie, Kommunikationswissenschaft und Filmwissenschaft und der Verwendung von Film in der sozialen Arbeit, politischem Aktivismus, experimenteller Filmästhetik sowie der Repräsentation von Minoritäten im Film. Im Zentrum stehen drei miteinander verknüpfte Aspekte: - partizipative Ansätze in der Filmpädagogik und der visuellen Anthropologie- Medienapparate der filmischen Mikroanalyse von Interaktionsverhalten- und medienökologische Implikationen von "Acoustic Space".Diese drei Schwerpunkte eröffnen einander ergänzende medien- und wissenschaftsgeschichtliche Perspektiven. Der Fokus auf Medienpartizipation erschließt die Einbindung von Filmtheorie und visueller Anthropologie in filmpädagogische Arbeit und soziologische Kommunikationsforschung im Kontext von Konflikten um die Sozialpolitik des "War on Poverty", politischer Filmpraxis der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und Medienaktivismus. Im Schwerpunkt zu Mikroanalyse geht es darum, wie praxistheoretische Konzepte und filmanalytische Verfahren der Kommunikations-Interaktionsforschung in Epistemologien und Ästhetiken des Filmischen eingreifen. Der dritte Schwerpunkt zeichnet die Aneignung des zunächst im Kontext ethnographischer Forschung geprägten medienökologischen Konzepts des "Acoustic Space in Kontexten von Experimentalfilm, Expanded Arts und Filmpädagogik nach. Zusammengenommen eröffnen die drei Aspekte eine Perspektive auf Netzwerke des Lehr- und Forschungsfilms in den USA der 1950er bis 1970er Jahre, die sichtbar werden lässt, wie Forschung und Theoriebildung zu Medien, Kommunikation und Kognition in soziale Praxen und politische Prozesse ebenso wie technologische und ästhetische Entwicklungen eingebunden war. Damit liefert das Projekt einen Beitrag zu aktuellen kunst-, film- und medienwissenschaftlichen Fragen nach Epistemologien des Filmischen, ästhetischem Wissen und Medienarchäologien. Zugleich erschließt es die lange unterschätzte Bedeutung von "nontheatrical modes" für die institutionelle wie konzeptuelle Ausdifferenzierung von Film- und Medienwissenschaft und visueller Anthropologie.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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