Detailseite
Projekt Druckansicht

Orte und Wege europäischer Kulturvermittlung durch Musik. Pauline Viardot - Sängerin, Pianistin, Komponistin, Arrangeurin, Volksmusiksammlerin, Pädagogin und Veranstalterin

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 2006 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 35716548
 
Pauline Viardot hat in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts das Musikleben ihrer Zeit in verschiedenen Ländern, vor allem in Frankreich, Deutschland und Russland, wesentlich mitgeprägt. Sie sang, komponierte und unterrichtete, sie bearbeitete und edierte Werke anderer Komponisten, sammelte Volksliedtexte und -melodien, veranstaltete musikalische Salons und führte zudem eine umfangreiche Korrespondenz. Diese vielfältigen und weitgehend miteinander vernetzten Felder künstlerischen Handelns sollen in dem geplanten Forschungsvorhaben im Hinblick auf die Bedeutung von Musik als Medium kultureller Vermittlung analysiert werden. Der Begriff der „kulturellen Vermittlung“ bezieht sich nicht nur auf den Austausch zwischen verschiedenen europäischen Musikkulturen. Pauline Viardot vermittelte zwischen den verschiedenen ästhetischen Positionen ihrer Zeit und zwischen unterschiedlichen sozialen Räumen. Die „Medien“ ihrer Vermittlung waren u. a. ihre Programme, Kompositionen und Bearbeitungen, als Orte dienten die Bühne, der Konzertsaal, der Salon sowie in einem übertragenen Sinne auch ihre Korrespondenz. Besonders ihre Vokalkompositionen, darunter einige Bühnenwerke, sollen im Hinblick auf die ihnen eingeschriebenen kulturellen, möglicherweise geschlechtsspezifischen Vermittlungsstrategien analysiert werden. Die Analyse der verschiedenen Handlungsfelder und -orte Pauline Viardots wird dabei als Beispiel für die Möglichkeiten und Fragen einer erweiterten Musikgeschichtsschreibung dienen. Die Forschungsergebnisse sollen in einem Band mit drei Teilstudien zu Aspekten kultureller Transfers, in einem Werkverzeichnis sowie einem Dokumentenband, der auch Kompositionen enthalten wird, sowohl einem Fachpublikum als auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung