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Die Wirkung von HLA-G auf die Akkumulation von myeloiden Suppressorzellen (MDSC) und den Schwangerschaftsverlauf

Antragstellerin Dr. Natascha Köstlin-Gille
Fachliche Zuordnung Kinder- und Jugendmedizin
Förderung Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 357709457
 
Fehlgeburten sind eine der wichtigsten Schwangerschaftskomplikationen überhaupt und betreffen bis zu 50% aller Frauen. Bei der Auslösung von Fehlgeburten spielt das mütterliche Immunsystem eine wichtige Rolle. Myeloide Suppressorzellen (MDSC) sind Zellen mit hemmender Wirkung auf andere Immunzellen, die während der Schwangerschaft im mütterlichen Organismus in erhöhter Zahl vorkommen und wahrscheinlich wichtig für den Erhalt der Schwangerschaft sind, indem sie eine Abstoßung des Feten durch mütterliche Immunzellen verhindern. Bisher ist nur wenig darüber bekannt, welche Faktoren das Vorkommen und die Funktion von MDSC während der Schwangerschaft regulieren. Das humane Leukozyten-Antigen (HLA) G wird während der Schwangerschaft von kindlichen Plazenta-Zellen exprimiert und beeinflusst die Funktion vieler Immunzellen dahingehend, dass Immunantworten gegen kindliche Zellen verhindert werden. Die Wirkung von HLA-G auf MDSC während der Schwangerschaft ist bisher nicht untersucht. Im Rahmen des hier beantragten Projektes soll die Hypothese überprüft werden, dass HLA-G zu einer Induktion von MDSC während der Schwangerschaft führt und damit das Auftreten von Fehlgeburten verhindert. Hierzu sollen drei unterschiedliche Herangehensweisen gewählt werden. In einer klinischen Studie soll ein möglicher Zusammenhang zwischen Serumspiegeln von löslichem HLA-G (sHLA-G) und MDSC-Zahlen bei Schwangeren ermittelt werden. In in vitro Experimenten mit Maus-Zellen soll die Wirkung von sHLA-G auf die Funktion von MDSC analysiert werden und in zwei in vivo Maus-Modellen soll untersucht werden, wie sich ein Fehlen von HLA-G, bzw. dessen murinem Korrelat Qa2 auf den Schwangerschaftsverlauf auswirkt und ob die Gabe von sHLA-G an trächtige Mäuse das Auftreten von Fehlgeburten verhindern kann. Die Ergebnisse dieses Projektes können helfen, die immunologischen Vorgänge die zum Versagen einer Schwangerschaft führen besser zu verstehen und therapeutische Möglichkeiten zur Verhinderung von Fehlgeburten zu entwickeln.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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