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Gegenseitige Sanktionierung unter NutzerInnen von Kommentarbereichen auf Nachrichtenwebseiten und auf Facebook
Antragstellerin
Professorin Dr. Teresa K. Naab
Fachliche Zuordnung
Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung
Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 358324049
In Kommentarbereichen auf Nachrichtenwebseiten und in sozialen Netzwerken können NutzerInnen professionelle Medienbeiträge ergänzen und in Austausch mit anderen NutzerInnen treten. Allerdings erfüllen die Diskussionen nicht immer die Ansprüche an den erhofften deliberativen Diskurs, der vielfältig in den geäußerten Standpunkten, sachlich, respektvoll, themenzentriert, aufrichtig und verständlich ablaufen sollte. Insbesondere unzivile und unhöfliche Kommentare stören die Diskussionen. Die NutzerInnen der Kommentarbereiche können öffentlich gegen unangemessene Kommentare vorgehen, indem sie Antwortkommentare verfassen oder Bewertungsbuttons nutzen. Sie handeln geteilte Normen für den Online-Kontext aus und ergänzen die Arbeit professioneller ModeratorInnen. Das Projekt untersucht, wie NutzerInnen andere KommentatorInnen in Online-Diskussionen sanktionieren und welche Faktoren diese Sanktionierung beeinflussen. Es führt eine qualitative und eine quantitative Inhaltsanalyse von Kommentarbereichen unter Nachrichtenbeiträgen auf den Webseiten massenmedialer Institutionen und auf deren Facebook-Seiten durch. Es analysiert Strategien in und Merkmale von Antwortkommentaren sowie die Verwendung von Social-Buttons als Mittel zur Sanktionierung anderer KommentatorInnen. Als Einflussfaktoren werden sowohl Merkmale der Kommentare, die sanktioniert werden, als auch der vorhergehenden Diskussionsverläufe, der Diskursarchitekturen auf den Medienplattformen und der Medienbeiträge berücksichtigt. Damit leistet das Projekt einen Beitrag zur Erforschung sozialer Normen, ihrer Aushandlung und Kontrolle in computervermittelten Interaktionen und trägt Wissen bei zur Regulierung von Nutzerkommentaren in der Praxis.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen