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Ereignisverkettung in kausativen Konstruktionen der romanischen Sprachen

Antragsteller Professor Dr. Klaus von Heusinger, seit 1/2018
Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 361344414
 
Dieses Projekt hat die Syntax und Semantik von syntaktischen kausativen Konstruktionen in den romanischen Sprachen zum Thema. Ziel der Studie ist es, zu untersuchen, in welcher Weise die morphosyntaktischen Eigenschaften der syntaktischen kausativen Konstruktionen ihre semantischen Eigenschaften beeinflussen. Syntaktische kausative Konstruktionen zeichnen sich formal dadurch aus, dass in ihnen das kausative Verb als ein freies Morphem auftritt, dem ein zweites prädikatives Elements untergeordnet ist. Ein klares Beispiel einer syntaktischen kausativen Konstruktion sind die sogenannten faktitiven Konstruktionen in den romanischen Sprachen, in denen das kausative Verb einen Infinitiv einbettet (It. fare dormire i bambini - machen schlafen.INF die Kinder). In den romanischen Sprachen werden die syntaktischen kausativen Konstruktionen allgemein als komplexe Prädikate analysiert, in denen jedem Prädikat ein Unterereignis entspricht. In dieser Studie werden kausative Verben mit Infinitivkomplementen solchen mit nominalen Komplementen (It. fare una dormita - lit. machen eine schlaf.EN; fare paura - lit. machen Angst, schrecken ) gegenübergestellt, um der Frage nachzugehen, inwiefern die syntaktische Form des Prädikates die semantischen Eigenschaften des entsprechenden Unterereignisses eingeschränkt. Während in früheren Arbeiten semantische Kriterien vorwiegend angewandt wurden, um syntaktische Kausative, lexikalischen Kausativen gegenüberzustellen, dehnt diese Studie die Untersuchung auf Kontraste zwischen verschiedenen syntaktischen Kausativen aus. Die semantische Zusammensetzung der Unterereignisse an der Schnittstelle mit der Morphosyntax wird im Licht einer vergleichenden Analyse sowohl zwischen verschiedenen Konstruktionen in einer Sprache, als auch zwischen Konstruktionen in verschiedenen romanischen Sprachen betrachtet. Darüber hinaus werden die syntaktischen Kausativa in ihrer Beziehung zu kausativen Strukturen im allgemeinen untersucht. Der sprachvergleichende Ansatz zwischen den romanischen Sprachen zieht notwendigerweise auch die Beschäftigung mit anderen aktuellen Themen in der Forschung der romanischen Linguistik nach sich, wie zum Beispiel die grammatischen Eigenschaften verschiedener Nominalisierungen und die semantischen und syntaktischen Eigenschaften funktionaler Verben (sog. light verbs). Durch die genaue Charakterisierung der kausalen Zusammenhänge, die durch syntaktische Kausativa ausgedrückt werden können, trägt die Untersuchung zum Verständnis der semantischen Komponenten bei, die beim Ausdruck der Kausalität eine Rolle spielen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemalige Antragstellerin Dr. Marta Donazzan, bis 1/2018
 
 

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