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Spezifizierung und Anwendung des Modells des Abrufs der Prime-Reaktion zur Erklärung negativen Primings

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2007 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 36208910
 
Ein etabliertes Modell zur Erklärung negativen Primings – d.h. zur Erklärung der Reaktionbeeinträchtigung auf zuvor ignorierte Information – ist das Modell des episodischen Abrufs. Danach wird die Reaktionsbeeinträchtigung auf einen Konflikt zwischen Aufgabenanforderung und Gedächtnisinformation zurückgeführt. Es wird angenommen, dass eine «Nicht-auf-das-Objektreagieren »-Information als Bestandteil der Objektrepräsentation aus der vorangegangenen Prime- Episode erinnert wird. Rothermund, Wentura und De Houwer (2005) sowie Mayr und Buchner (2006) konnten zeigen, dass der Abruf der Reaktion aus der vorangegangenen Prime- Episode eine weitere Ursache für einen entstehenden Konflikt darstellt.Die von Mayr und Buchner (2006) entwickelte Aufgabe und das zugehörige multinomiale Messmodell, mit denen der Mechanismus des Abrufs der Prime-Reaktion anhand der Fehlerdaten identifiziert werden kann, wurden in der ersten Projektphase erfolgreich verwendet, um den Abrufprozess der Prime-Reaktion zu spezifizieren und um offene theoretische Fragen zum Beitrag episodischer Abrufprozesse an der Entstehung negativen Primings zu klären. Darauf aufbauend soll in der zweiten Projektphase der Mechanismus des Abrufs der Prime-Reaktion in zwei weiteren Experimenten spezifiziert werden. Des weiteren soll der Frage der Alters(in-) varianz negativen Primings und der zugrunde liegenden Mechanismen mit verbesserter Methodik nachgegangen werden. Schließlich soll untersucht werden, welche Prozesse dem erstmalig in der ersten Projektphase nachgewiesenen räumlichen negativen Priming in der akustischen Modalität zugrunde liegen. Mit den experimentellen Ergebnissen der geplanten Studien soll die Bedeutung episodischer Abrufprozesse an selektiven Aufmerksamkeitsprozessen beleuchtet werden und die unterschiedlichen Funktionsweisen identitäts- und lokationsbasierter selektiver Aufmerksamkeitsprozesse geklärt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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