Referenzbeobachtungen der Sonne für das Verständnis von Radialgeschwindigkeits-Jitter

• Antragsteller: Professor Dr. Ansgar Reiners
• Fachliche Zuordnung: Astrophysik und Astronomie
• Förderung: Förderung von 2017 bis 2021
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 362584317

Mit der Radialgeschwindigkeitsmethode, oder Doppler-Methode, können extrasolare Planeten durch die Messung der Dopplerverschiebung entdeckt oder bestätigt werden, da die Anwesenheit eines Planeten die Bewegung des Sterns gravitativ beeinflusst. Existierende und geplante Spektrographen erreichen dabei eine Genauigkeit von 0.1-1m/s. Bei diesen Messungen ist die Genauigkeit der Radialgeschwindigkeitsmessung nicht von der instrumentellen Genauigkeit oder dem Photonenrauschen dominiert, sondern von dem Einfluss stellarer Aktivität auf die konvektive Blauverschiebung (1-10m/s). Für das Verständnis der auf Sternoberflächen ablaufenden Prozesse auf die konvektive Blauverschiebung und die Messung von Radialgeschwindigkeiten ist die Sonne die einzig verfügbare Referenz. In diesem Projekt sollen die notwendigen Informationen zum Verständnis der konvektiven Blauverschiebung durch hochpräzise spektroskopische Beobachtungen der Sonne geliefert werden. Unsere Einrichtung liefert eine einzigartige Kombination von Beobachtungsmöglichkeiten: Räumlich aufgelöste Beobachtung der Sonnenoberfläche, Beobachtung der Sonne als Stern (integriert), sowie bisher nicht erreichte absolute Genauigkeit spektroskopischer Wellenlängen in einem sehr breiten Spektralbereich und bei extrem hoher spektraler Auflösung. Zwei Arten von Beobachtungen sollen durchgeführt werden: (1) hochgenaue Spektroskopie der Intensität auf verschiedenen Orten der Sonnenoberfläche, d.h. in aktiven und inaktiven Regionen als Funktion des Randabstands; und (2) Spektroskopie der Sonne als Stern, aufgenommen alle 3-10min so oft die Wetterbedingungen es zulassen. Im zweiten Teil der Beobachtungen werden Spektren aufgenommen, die als Teil des "Göttingen Radial Velocity Project" der wissenschaftlichen Gemeinde frei zugänglich gemacht werden.

• DFG-Verfahren: Schwerpunktprogramme
• Teilprojekt zu: SPP 1992: Exploration der Diversität extrasolarer Planeten