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Adel und konfessionelle Opposition. Die katholische peerage in England und der protestantische Herrenstand in den österreichischen Erblanden, ca. 1560 bis 1660

Fachliche Zuordnung Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 36290225
 
Das geplante Projekt ordnet sich in den Kontext der europäischen Adelsforschung ein, und soll in vergleichender Perspektive danach fragen, wie das konfessionelle Bekenntnis, das ein potentielles „capital identitaire (Denis Crouzet) darstellte, die kulturelle und soziale Identität des Adels bestimmte. Es will überdies untersuchen, in welchem Umfang sich zumindest bestimmte adlige Eliten zeitweilig den Zwängen des Konfessionalisierungsprozesses, sei es durch offene Opposition oder durch ein Verharren zwischen den Fronten, respektive die Ausbildung standesspezifischer religiöser Praktiken, entziehen konnten. Dabei sollen zwei Adelsgruppen verglichen werden, die sich der offiziellen Konfessionspolitik der jeweiligen Dynastie nicht anpassten, die katholische peerage in England und der protestantische Herrenstand in Österreich. Beide Adelseliten entwickelten nicht zuletzt eine Form der kulturellen Selbstrepräsentation, die darauf ausgerichtet war, den relativen Verlust an Macht (der freilich die österreichischen Protestanten später traf als die englischen Katholiken) und an Einfluss insbesondere am Hof auszugleichen. Gefragt werden soll aber auch nach konfessionellen Freundeskreisen und Netzwerken innerhalb des Adels, nach für diese Adelsgruppen typischen Formen von konfessioneller Religiosität und ihrer nach Geschlechtern differenzierten Ausprägung, und schließlich nach der Auswirkung der Konfession auf mögliche politische Loyalitätskonflikte und das Verhältnis zu den bäuerlichen Untertanen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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