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Die Verankerung von Inflationserwartungen

Fachliche Zuordnung Statistik und Ökonometrie
Förderung Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 363880538
 
Inflationserwartungen, erhalten aus Umfragen oder berechnet aus inflationsindexierten Wertpapieren, sind mittlerweile ein wichtigen Indikator für die Glaubwürdigkeit einer Zentralbank und die Angemessenheit ihrer Geldpolitik. Seit dem Beginn der Finanzkrise begründen Zentralbanken ihre Politikentscheidungen zunehmend mit der Sorge um die Verankerung der Inflationserwartungen. Es ist jedoch keineswegs klar, wie die Verankerung von Inflationserwartungen empirisch gemessen werden soll. Zum einen sind die gängigen Kriterien in der Regel nur lose mit der makroökonomischen Theorie verbunden und können weder die komplexe Dynamik der Inflationserwartungen noch ihre strukturellen Determinanten ausreichend berücksichtigen. Zum anderen ist der Informationsgehalt von hochfrequenten, finanzmarktbasierten Daten für die Inflationserwartungen nur unzureichend erforscht. Dieses Projekt untersucht neue Methoden zur Analyse der Verankerung von Inflationserwartungen in zwei komplementären Arbeitsbereichen. Erstens untersuchen wir das Verhalten von Inflationserwartungen in strukturellen vektorautoregressiven (VAR) Modellen. Diese Analyse erlaubt uns zu untersuchen, in welchem Ausmaß verschiedene strukturelle Schocks, wie z.B. geldpolitische Schocks, zu einer (möglicherweise fehlenden) Verankerung der Inflationserwartungen beigetragen haben. Zweitens untersuchen wir, ob hochfrequente Finanzmarktdaten zusätzliche Informationen über die Verankerung von Inflationserwartungen beinhalten. Insbesondere wird untersucht, inwieweit Intra-Tagesdaten als Echtzeitindikator für den aktuellen Grad der Verankerung der Inflationserwartungen dienen können. In unseren empirischen Anwendungen liefern wir neue Ergebnisse über die Verankerung der Inflationserwartungen in der Eurozone und in den USA.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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