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Wandnahe periodisch instationäre Strömung und Wärmeübergang im linearen Turbinengitter

Fachliche Zuordnung Strömungs- und Kolbenmaschinen
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 364918406
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die im Rahmen des Teilvorhabens 3 des DFG Verbundpaketes PAK948 geplanten Forschungsarbeiten zum Einfluss periodisch‐instationärer Zuströmung auf die wandnahen Strömungen in Niederdruckturbinengittern wurden innerhalb der Projektlaufzeit weitestgehend wie geplant erfolgreich durchgeführt und die Projektziele erreicht. Hierzu erfolgten an einem innovativen Re‐Design des T106A‐Gitterträgers experimentelle Untersuchungen im Hochgeschwindigkeits‐ Gitterwindkanal (HGK) der Universität der Bundeswehr München. Dabei kamen in der Zuströmung, innerhalb der Schaufelpassage und in der Abströmung mehrere moderne Messtechniken, zum Teil in Erstanwendung am HGK, zum Einsatz: transientes Fünf‐Loch‐Sonden‐Verfahren, beeinflussungsarme Hitzdraht‐Anemometrie zur Vermessung der Eintrittsgrenzschicht, PIV in verschiedenen Schnitten und High‐Speed Druck‐ und Temperatursensitive Farben. Ergänzt wurden die experimentellen Ergebnisse durch numerische Simulationen mit dem Strömungslöser TRACE (URANS). Es konnte gezeigt werden, dass sowohl periodisch‐instationäre Zuströmung als auch eine Minderung der Eintrittsgrenzschichtdicke im zeitlichen Mittel eine Abschwächung der Sekundärströmungen, inklusive eines verringerten ‚Liftoff‘ des Kanalwirbels, hervorruft. Die jeweiligen Effekte auf die Strömungsentwicklung innerhalb der Schaufelpassage und die einhergehende lokale Produktion der Verlustkomponenten, ist jedoch sehr unterschiedlich. Während eine Verringerung der Eintrittsgrenzschichtdicke in einer nahezu konstanten Reduktion der axialen Sekundärströmungsverlustentwicklung, beginnend ab etwa der Mitte der Schaufelpassage, resultiert, ist der Effekt periodisch‐instationärer Zuströmung keineswegs konstant. Es handelt sich vielmehr um eine räumliche Umverteilung der Verlustproduktion, mit höheren Profilverlusten im vorderen Teil und einer verzögerten Produktion der Sekundärströmungsverluste im hinteren Teil der Passage aufgrund von Grenzschichtinteraktion mit den Nachläufen. Mithilfe von phasengemittelten Strömungsfeldern innerhalb der Passage (PIV) und Druckverteilungen auf der Schaufeloberfläche (PSP) konnte die periodische Störung der Profilströmung, inklusive einer Unterdrückung der saugseitigen Ablöseblase dargestellt werden. Darüber hinaus wurde dargelegt wie einzelne Sekundärwirbel mit der Profilströmung interagieren und dabei eine starke lokale Beschleunigung auslösen. Die beobachteten Phänomene im Turbinengitter konnten durch das verwendete CFD‐Setup gut wiedergeben werden. Auch die simulierten Effekte der instationären Zuströmung und der Grenzschichtvariation zeigten eine qualitativ gute Übereinstimmung und lieferten wichtige Zusatzinformationen. Die Gesamtheit der erreichten Forschungsergebnisse im Paketvorhaben verdeutlichen die Relevanz des Einflusses instationärer Zuströmung auf die Sekundärströmungen und das generelle Potential einer Berücksichtigung dieses Aspektes im Designprozess von Turbomaschinenkomponenten. Aus den projektbezogenen Arbeiten im Teilvorhaben 3 konnten neben Erkenntnissen zur Strömungsphänomenologie Fortschritte in der fallbezogenen Implementierung moderner Messtechniken erreicht werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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