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Unternehmenssteuerreform und Kapitalmarktreaktionen: Lehren aus der Steuerreform 2001

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2007 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 36637443
 
Die Unternehmenssteuerreform 2000/2001 ist nunmehr seit mehreren Jahren in Kraft. Ein Hauptelement war die Umstrukturierung des körperschaftlichen Vollanrechnungsverfahrens in das so genannte Halbeinkünfteverfahren. Während es vor der Steuerreform bei dem körperschaftlichen Vollanrechnungsverfahren für Inlandsdividenden eine Körperschaftsteuergutschrift in Höhe der Ausschüttungsbelastung für private inländische Anteilseigner gab, gilt seit dem Jahr 2001 die Regelung, dass die Körperschaftsteuergutschrift entfällt und der Anteilseigner die Hälfte der Nettodividende zu versteuern hat. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes sollen verschiedene Auswirkungen dieser und ähnlicher Systembrüche analysiert werden.Eine viel beachtete Wirkung der Reform war die damit einhergehende Ausschüttungswelle, die im Verbund mit der Rückerstattung von Steuern auf Altkapital sogar zu negativen Körperschaftsteuereinnahmen im Jahr 2001 geführt hat. Das Forschungsprojekt soll u.a. untersuchen, welche Unternehmen Sonderausschüttungen getätigt haben, und inwieweit die Unterschiede im Ausschüttungsverhalten 2001 durch Steuertatbestände bzw. alternativ durch Corporate Governance Theorien erklärt werden können.Weitere Forschungsfragen beschäftigen sich damit, wie die Steuerreform das so genannte Ex-Dividend-Day-Verhalten deutscher Aktientitel beeinflusst hat und wie die geänderte steuerliche Behandlung von Auslandsgewinnen auf die Finanzierungsstruktur deutscher Unternehmen wirkt.Als Datengrundlage sollen u.a. die Unternehmensdaten aus Datastream, Hoppenstedt-Zahlen sowie die Körperschaftsteuerstatistik des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden dienen. Letztere sind dort für Forschungszwecke seit kurzer Zeit vor Ort nutzbar. Darüber hinaus ist auch die Benutzung der Unternehmensbilanzstatistik der Deutschen Bundesbank vorgesehen, um die Effekte für nicht-börsennotierte Unternehmen identifizieren zu können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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